Im Kino startet bald Episode VIII und wenn es nach Electronic Arts geht, sollt ihr auch auf Konsolen und PC in eine weit, weit entfernte Galaxis reisen. Star Wars: Battlefront II soll deutlich mehr Umfang bieten als sein Vorgänger und dabei sogar mit eine Single-Player Kampagne aufwarten. Als Fan des Franchises war ich vor allem auf diese gespannt. Ob die Spannung gerechtfertigt war erfahrt ihr hier.
Des Imperators letzte Order
Wie schon bekannt, dreht sich die Geschichte um die bisher unbekannte Iden Versio. Diese ist Kommandantin des Inferno-Kommandos, einer imperialen Spezialeinheit. Nachdem sie uns zu Beginn direkt gezeigt hat, dass sie für diese Stelle gut geeignet ist finden wir uns auf Endor wieder und müssen miterleben wie der zweite Todestern von den Rebellen vernichtet wird. Das Imperium scheint also am Ende. Der Imperator hat aber noch einen letzten Auftrag für uns und schickt uns auf die Operation Asche.

Wir starten auf Endor und müssen miterleben wie der zweite Todesstern zerstört wird.
Soweit, so gut. Mal eine Geschichte die nicht aus Sicht des Rebellenabschaums gezeigt wird. Ein guter Ansatz wie ich finde. Vor allem gerade in dieser Zeit hätte man eine sehr interessant Story erzählen können. Leider scheint man aber zu meinen, dass die imperiale Seite nicht die beste ist. Darum kämpfen wir auch sehr bald gegen ehemals Verbündetet. Sicherlich muss das nicht schlecht sein und ich hatte eine solche Wendung zum vermeintlich Guten befürchtet, war dann aber trotzdem enttäuscht.
Licht und Schatten
Die Präsentation ist wirklich gut. Die Settings sehen klasse aus und auch die Charaktere müssen sich nicht verstecken. Vor allem aber der Sound lässt einen in das Universum eindringen. Das Kreischen der Tie Fighter, die Blaster-Schüsse oder das droidische Piepen lassen einem das Herz aufgehen. Diese Begeisterung wird aber immer wieder vom Spiel kaputt gemacht. Zum einen ist die KI nicht wirklich gut. Das trifft auf Verbündete und Gegner zu. Dafür dürfen die NPCs aber in Deckung gehen und auch aus dieser Schießen. Diese Mechanik wird uns nicht gewährt. Oft genug kauerte ich hinter Kisten und statt daran vorbei oder darüber hinweg auf Gegner zu schießen, landeten meine Schüsse in der Deckung. Dazu kommt die gewöhnungsbedürftige Ballistik der Blaster, die aber der Vorlage geschuldet sein dürfte. Aber so wird selbst der Kampf im AT-AT enttäuschend. Die Luftkämpfe sind hingegen spaßiger wenn man sich an die Steuerung gewöhnt hat. Leider hat man im Zuge der Story nicht die freie Wahl in welchem Pilotensitz man Platz nehmen möchte.

Neben Iden Versio dürfen wir auch in die Rolle anderer Charaktere schlüpfen und bekannt Orte besuchen.
Ich kann auch nicht ganz verstehen, was sich EA bei Menüführung gedacht hat. Man hält sich natürlich dort nicht oft auf, ein wenig Übersicht wäre aber schon angebracht. Immerhin fehlt der Punkt für die Mikrotransaktionen. Die wurden kurz vor dem Release doch noch entfernt. Geblieben sind aber die Star Cards. Diese findet man auch in der Kampagne und dienen der Anpassung von Fähigkeiten und Eigenschaften. Dieses System ist natürlich Geschmackssache. Ein wenig ungünstig finde ich es schon.
Probleme beim Imperium
Eigentlich sollte man meinen, dass man mit der Star Wars Lizenz, recht wenig falsch machen kann. Doch EA hat es geschafft sich schon weit vor Release den Unmut der Fans aufzuladen. Lootcrates, die mit Echtgeld gekauft werden und Vorteile für Spieler enthalten können sind einfach nicht gut. Diese Kaufmöglichkeit wurde zwar vorerst aus dem Spiel genommen, hinterlässt aber trotzdem keinen guten Eindruck. Zumal das System auch nicht vollständig entfernt wurde. Die Star Cards gibt es immer noch und das Gameplay lädt nicht dazu ein sie zu erspielen.
Ich habe das letzte Star Wars Battlefront nicht gespielt. Auch wenn ich das Franchise sehr mag, war ein reines Multiplayer-Spiel nichts für mich. Darum habe ich mich auf die Story gefreut. Diese nimmt leider eine Wendung, die mich persönlich nicht anspricht. Womöglich ist sie trotzdem nicht schlecht und immerhin wird sie wirklich großartig präsentiert. Alles in allem ist Star Wars Battlefront II aber leider nicht das Spiel, das ich mir erhofft hatte.