Im Jahre 2014 wurde Destiny veröffentlicht. Eigentlich sollte der Multiplayer-Shooter aus dem Hause Activision Spielern zehn Jahre lang Stoff bieten. Nun haben wir 2017 und der Nachfolger Destiny 2 ist erschienen. Ich habe mir meinen Geist geschnappt und den Neustart genauer angesehen.
Wenn es dunkel wird
Vor den Ereignissen in Destiny löste die Ankunft des sogenannten Reisenden das Goldene Zeitalter aus. Die riesige schwebende Kugel verdreifachte die Lebenszeit der Menschen und ließ sie neue Technologien entwickeln. Bald wurden neue Planeten besiedelt. Leider waren dem Reisenden feindliche Aliens auf den Fersen, die das Sonnensystem erreichten und die Menschheit angriffen. Diese Bedrohung wurde Die Dunkelheit genannt. Um sie zu bekämpfen erschuf der Reisende mit letzter Kraft Das Licht. Nach diesem Opfer erstarb er und verharrte im Orbit der Erde. Das Licht aber rief kleine Drohnen, Geister genannt, die längst verstorbene, besondere Krieger wiederbelebten. Mittels des Lichts erhielten sie besondere Fähigkeiten und waren vortan Die Hüter. Als eben ein solcher Hüter machten wir uns in Destiny auf, die Dunkelheit zu besiegen und die Menschheit zu schützen.
Zu Beginn von Destiny 2 wird Der Turm, quasi die Kommandozentrale der Hüter, angegriffen. Altbekannte Aliens attackieren auch den Reisenden. Am Ende der Startmission, die auch in der Beta spielbar war stehen wir dem neuen Oberbösewicht Dominus Ghaul gegenüber, der uns des Lichtes beraubt und somit vollkommen machtlos zurücklässt.

Zu Beginn kommt es zu einem verheerenden Angriff auf den Turm.
Wie bereits bekannt, trifft die Machtlosigkeit auch altgediente Destiny-Spieler. Die dürfen sich aber zu Beginn des Spiel über eine hübsche Zusammenfassung ihrer bisherigen Leistungen freuen. Außerdem können sie ihren Hüter importieren und so zumindest dessen Aussehen behalten.
Alles anders?
Apropos Beginn: Wir können in Destiny 2 wieder aus den drei Hüter-Klassen, Titan, Jäger und Warlock wählen. Es stehen auch immer noch die drei verschiedenen Rassen Menschen, Erwachte und Exos zur Auswahl, die immer noch ausschließlich optische Unterschiede haben..
Beim Gameplay bleibt der Nachfolger ebenfalls seinen Wurzeln treu. Destiny 2 hat immer noch das gewohnt gute Gunplay. Außerdem dürfen wir auch wieder springen und schweben wie im ersten Teil.
Warum musste aber dann ein neues Spiel her? Destiny musste sich trotz des guten Gameplays viel Kritik gefallen lassen. Das größte Manko war wohl die Erzählung der Story. Im Spiel fand diese nämlich fast gar nicht statt. Viel mehr haben wir Grimoire-Karten erspielt, die dann über Webseite oder App betrachtet werden konnten. Somit waren Story-Details oder Beschreibungen zu Gegnern völlig vom eigentlichen Spiel entkoppelt. Diese Funktionalität wurde nun abgeschafft. Activision verspricht, dass wir die Geschichte vollständig ingame erleben dürfen. Das geht einher mit einer Vielzahl von Cutscenes die uns die Story erzählen oder Questgebern die mit uns sprechen. So erzählt schon die bereits erwähnte erste Mission, zumindest gefühlt mehr Story, als der erste Teil im ganzen Spiel.
Ebenfalls geändert wurde die Implementierung von kooperativen Spiel. So können sich Clans nun direkt im Spiel organisieren. Es soll aber auch möglich sein auf Wunsch unkompliziert in zufälligen Gruppen zusammengebracht zu werden um beispielsweise eine Strike zu erledigen.

Unsere kleine Farm – der Zufluchtsort, nachdem der Turm gefallen ist.
Eine weitere Änderung ist die Umgebung. Destiny 2 sieht zwar aus wie der Vorgänger, aber alles ist irgendwie schöner. Durch die Story dürfen wir nun zum Beispiel nicht mehr im kargen Russland unterwegs sein, sondern in den Ruinen der Europäischen Todeszone. Die zerstörte urbane Gegend hat mich trotz des futuristischen Settings auch an ein Weltkriegsszenario erinnert. Später verschlägt es uns auf den Mond Titan, der mit seiner von stürmischer See bedeckten Oberfläche, Kamino aus dem Star Wars Universum sehr ähnlich ist. Für mich willkommenen Abwechslungen.






Auch die Fähigkeiten der Hüter wurden angepasst. Mein Warlock darf nun als Todesengel über den Feinden schweben und mittels der Dämmerungsklinge Feuer und Tod auf sie niederprasseln lassen. Das braucht zugegebener Maßen ein wenig Übung, macht aber Spaß. Natürlich haben auch Titanen und Jäger neue ultimative Fähigkeiten erhalten. Neben diesen Veränderungen, sieht auch der Talentbaum nun anders aus. Die klare, aber möglicherweise langweilige Darstellung ist einer verästelten gewichen. Etwas gewöhnungsbedürftig wie ich finde. Die Skalierung der Kräfte erfolgt nun nicht mehr über das Licht-, sondern das Powerlevel.

Der neue Talentbaum
Es gibt sicher viele Spieler, die mehr Destiny gespielt haben und darum noch andere Änderungen entdecken werden. Die, die mir bisher aufgefallen sind, finde ich durchaus gelungen.
I’m you Density?
Der erste Teil ist sehr ambitioniert an den Start gegangen. Mit großen Versprechen und Bombast. Mir war es tatsächlich schon zu viel, so dass ich erst sehr verspätet in das Destiny-Universum geschaut habe. Zu meinem Glück wie ich erfahren habe. Das Spiel wurde wohl erst durch seine Addons so richtig gut. Mir hat es dann trotz der seltsamen Art die Geschichte zu erzählen sehr viel Spaß gemacht. Darum habe ich mich auch auf Teil zwei gefreut.
Bisher wurde ich nicht enttäuscht. Die guten Seiten vom Vorgänger wurde beibehalten und die großen Mankos beseitigt. Destiny 2 ist eine überzeugende Fortsetzung und kann möglicherweise die Ambitionen erfüllen. Activision hat ja nicht behauptet, dass die zehn Jahre mit nur einem Spiel erreicht werden sollen.

Selfie mit Wandere