2016 war ein etwas anderes Spielejahr für mich. Das erste Mal habe ich mehr als nur ein Spiel direkt am Releasetag gekauft oder sogar ein bis zwei Tage vorher digital vorbestellt. Fast alle davon habe ich sogar ziemlich zeitnah durchgespielt. Allerdings sind auch zwei Remakes dabei, die eigentlich nicht auf diese Liste gehören. Ich nehme mir jetzt einfach mal das Recht raus, diese Spiele dennoch zu nennen, weil ich sie persönlich für mehr als ein Remake halte und wir in diesem Jahr keine „Bestes Remake“-Kategorie haben. Im Nächsten Jahr achte ich dann nochmal besonders darauf, keine Spiele zu nennen, die zuvor schon einmal erschienen sind. Doch gehen wir einfach in medias res.
Platz 10: World of Final Fantasy
Eines der Spiele, die ich mir ganz sneaky einen Tag vor Release im Elektronik-Laden gekauft habe. Final Fantasy 7 war mein erstes der Reihe, nach und nach habe ich dann jeden Teil durch- oder zumindest angespielt. World of Final Fantasy kombiniert die Geschichte von Final Fantasy mit dem Pokémon-Prinzip und packt noch ein Stacking-System oben drauf. Die Welt ist sehr schlauchig, was mich überhaupt nicht stört, sondern eher an Final Fantasy X bzw. XIII erinnert. Der Schwerpunkt liegt nunmal auch auf dem Kampfsystem und der Story. Diese ist für mein Empfinden relativ weit hergeholt, sieht man über ein paar Plumpheiten hinweg, funktionieren die einzelnen Storypassagen relativ gut. Eine Funktion, die jedes rundenbasierte Rollenspiel haben sollte: Die Vorspulfunktion. Sowohl im Kampf, als auch in Cutscenes kann man per Knopfdruck vorspulen und man überbrückt nervige Wartezeit.
Platz 9: Stories: The Path of Destinies
Stories hat mich im Dezember völlig überrascht und No Man’s Sky von meiner Top 10 geschmissen. Schon im ersten Quartal des Jahres erschienen, war es nun kostenlos für Playstation Plus Mitglieder. Angemacht, durchgespielt, ausgemacht. Unkompliziertes aber forderndes Kampfsystem, ein bisschen Skillen und Craften, viele verschiedene lustige Stories, deren Ausgang man selbst beeinflussen muss. Die bunte Fabelwelt hat mir sehr gut gefallen und bietet viel Abwechslung. Mal lootet man sich durch ein Dorf, mal ist man in einer dunklen Grotten voller Kristalle, mal springt man von Luftschiff zu Luftschiff. Danke, immer wieder gern.
Platz 8: Uncharted 4
Uncharted 4 hat mich grafisch weggeblasen. Auch die Framerate hat fast immer mitgemacht. Es ist ein fantastischer Abenteuerfilm, der durch Kletterpassagen und Actionsequenzen unterbrochen wird. Uncharted eben. Ich mag die Neuerungen im Kampfsystem, mag die Einbindung des Autos, mag die teilweise offenen Gebiete. Doch wie bei jedem Uncharted können die Schießerein auch mal nerven, allerdings wüsste ich auch nicht, was man hätte anders machen sollen. Uncharted 4 ist mein liebster Teil der Reihe. Er wirkt etwas runder und durchdachter und auch die Piratenstory hat mich direkt gekriegt.
Platz 7: Firewatch
Firewatch war ein fantastisches Erlebnis. Als ich im Februar den Artikel zu Firewatch geschrieben habe, nannte ich das Spiel „Walkie-Talkie“. Das Fässt es ganz gut zusammen. Man läuft und spricht. Ein sehr besonderes Setting, die Ambivalenz zwischen Isolation und Zweisamkeit mit Delilah ergibt eine dichte Atmosphäre. Ich gehöre zu den Spielern, die das Ende ein bisschen lasch fanden, da ich in meinem Kopf viel mehr herumgesponnen habe, was im Natzionalpark eigentlich vor sich geht. Insgesamt habe ich mit der Story aber mehr als nur Frieden geschlossen und würde jedem das Adventure ans Herz legen.
Platz 6: Ratchet & Clank
Da sind wir auch schon beim ersten Spiel angekommen, das eigentlich nicht auf diese Liste gehört. Ratchet & Clank ist nämlich das Spiel zum Film zum Spiel. Damals ist es fast zeitgleich mit Jak and Daxter auf der Playstation 2 erschienen. Damals hat für mich persönlich Jak and Daxter das Rennen gemacht. Doch einige Jahre später habe ich dann auch Ratchet & Clank lieben gelernt. Das Remake hat eine neue Rahmenstory bekommen, Gebiete wurden teilweise verkleinert und an anderen Stellen vergrößert und auch das Skillsystem für die Waffen wurde noch einmal angepasst. Das Remake habe ich zwei mal am Stück durchgespielt. Das New Game Plus hat mir fast mehr Spaß gemacht, als der erste Durchgang. Jump and Run Fans greifen zu!
Platz 5: The Last Guardian
Die Hypewelle von The Last Guardian hat mich nicht mitgerissen. Ich habe beide Fumeto Ueda Spiele gespielt und vor allem Shadow of the Colossus mehrmals durchgespielt. Ich habe mit The Last Guardian genau das Spiel bekommen, was ich erwartet habe. Last Guardian hat wie seine Vorgänger immernoch Kamera- und Steuerungsprobleme, die mich aber überhaupt nicht stören. Ich habe mich einfach daran gewöhnt, wie ich es auch bei ICO und SotC gemacht habe. Während des Durchspielens habe ich tatsächlich das Gefühl gehabt, dass ein Hunde-Vogel in meiner Playstation wohnt. Teilweise irrte ich aber wild durch die alten Gebäude herum und habe den nächsten Checkpoint nicht gefunden, der ein Ereignis triggert, um voranzukommen. Insgesamt war es aber eine sehr intensive Spielerfahrung!
Platz 4: Pokémon Sonne & Mond
Ich bin Pokémon-Fan seit Tag eins. Ich habe bis zur dritten Generation mitgemacht, danach hat mich das Franchise etwas verloren. Doch mit Pokémon Sonne und Mond wurde ich wieder zu einem stolzen Pokémon Fan, auch wenn ich nicht mit allen Taschenmonstern zufrieden bin. Alola ist die wohl beste Pokémon-Region seit Kanto und Johto. VMs sind endlich tot. Es gibt zwar keine Arenaleiter mehr, allerdings sind die Inselprüfungen ein würdiger Ersatz und immerhin kann man am Ende die Top 4 besiegen. Die Story hat mir vor allem zum Ende hin nicht allzu sehr gefallen, das ich einfach abschalte, wenn es um Dimensionstore geht, vor allem im Pokémon Universum. Dennoch hatte ich eine ganze Menge Spaß!
Platz 3: Dragon Quest Builders
Ich habe Minecraft nie verstanden. Was hat mir gefehlt? Story und knuffige Charaktere! Dragon Quest Builders gibt mir die Aufgaben, die mir bei einem Minecraft immer fehlten. Außerdem ist Dragon Quest Builders ein schöner Fanservice, da die Story nach dem allererstern Dragon Quest spielt. Das Kampfsystem ist nicht der Rede wert, obwohl man relativ viel kämpfen muss. Dragon Quest Builders hat ein sehr motivierendes Pacing und punktet mit dem gewohnten Dragon Quest Humor.
Platz 2: Dragon Quest 7 – Fragmente der Vergangenheit
Und hier haben wir das zweite Remake, dass verbotenerweise auf dieser Liste ist. Aber hey – Es ist bisher noch nie in Europa erschienen, also habe ich immerhin einen Grund, es jetzt zu erwähnen. DQ7 kam im September für den Nintendo 3DS heraus. Ich habe es erst ein wenig liegen lassen. Doch als es dann erstmal lief, konnte ich meine Finger nicht mehr davon lassen. Zeitreisethematik, rundenbasiertes Kampfsystem, cooles Jobsystem, Monster können gefangen werden, mal längere und mal kürzere Storyhäppchen. Hammä!
Platz 1: Final Fantasy XV
Ich hätte nicht gedacht, dass Final Fantasy XV mein Platz 1 wird, da das Kampfsystem doch sehr schwammig ist. Doch das Gesamtpaket, was ich mit dem Spiel bekommen habe, hat mich überzeugt. Die Open World darf sich endlich auch mal so nennen (nicht wie in FFXIII), Cutscenes sind wie immer Filmreif, selbst die deutsche Synchro kann was, die Schauplätze sind sehr schön und teilweise sogar atemberaubend und die Story ist sehr erwachsen und kann sich sehen lassen. Außerdem ist die Roadmovie-Atmosphäre der ersten beiden Drittel eine sehr nette Abwechslung zu vorherigen Final Fantasy Titeln. Und: Am Ende hätte ich fast eine Träne vergossen.