Ein weiteres Jahr ist vorbei, was haben wir gespielt, gelacht, gelebt und geliebt. So bescheiden 2016 in manchen Kategorien gewesen sein mag, für Fans von Videospielen waren die vergangenen zwölf Monate ein wahres Fest. Es durfte sich über neue Marken gefreut werden, während alte mit würdigen Reboots bedacht wurden, mit Virtual Reality ging eine zukunftsweisende neue Technologie an den Start und auch starke Fortsetzungen fanden ihren Weg in unsere Konsolen oder Rechner.
Zugegeben, für alle, die nicht von Berufs wegen Videospiele spielen oder jede Nacht nicht mehr als 3 Stunden Schlaf benötigen, wie unser lieber Kon, dem kann die pure Flut an potentiellen Krachern schon fast zu viel gewesen sein. Auch ich habe einige Titel (Mafia 3, Dark Souls 3, Titanfall 2 – um nur drei davon genannt zu haben!) zu denen ich schlicht nicht gekommen bin und bei denen es mir im Herzen schmerzt, sie in meiner Game of the Year-Liste nicht erwähnen zu können.
Das Ende des Jahres bedeutet jedoch nicht nur in Erinnerungen zu schwelgen und sich an die Highlights des Jahres zu erinnern, für die fleißigen Bienchen von Pixelburg bedeutet es auch Arbeit. Es gilt nämlich das Erlebte in Worte zu fassen und das Gespielte in eine Top 10-Liste zu pressen. Ohne weitere Umschweife findet ihr nun meine persönliche Auflistung der zehn besten Spiele des Jahres 2016!
Platz 10: Layers of Fear
Layers of Fear hatte ich absolut nicht auf dem Schirm, auf den kleinen aber feinen Horror-Titel wurde ich durch einen Freund aufmerksam gemacht. Nachdem wir beide nicht wirklich die Nerven haben, gruselige Titel a-la Outlast alleine zu spielen wagten wir uns also gemeinsam in das Horror-Haus des verrückten Malers. Technisch mag Layers of Fear nicht sonderlich stark daher kommen, dafür ist die Atmosphäre aber mehr als gelungen und auch durch die fesselnde Geschichte, die im Laufe des Spiels immer abgedrehter wird, ein verdienter Platz 10 auf meiner Liste.
Platz 9: Ratchet & Clank
Ratchet & Clank darf aus mehreren Gründen auf meiner Liste stehen. Zunächst handelt es sich bei dem Titel meiner Meinung nach um weit mehr als „nur“ ein Remake. Das Spiele wurde von Grund auf neu aufgebaut, um neue Mechaniken erweitert und imposant in die Neuzeit gehievt. Das Abenteuer des Lombax und seines kleinen Roboter-Kumpels ist zudem ein unheimliche spaßiges und gutes 3D-Jump-and-Run. Die Steuerung ist knackscharf, der Humor herrlich doof und die Shooter-Mechaniken treffen ins schwarze. Gerne mehr von den beiden!
Platz 8: Pokémon Mond
Pokémon ist zurück! Okay, die kleinen Monster waren nie weg, haben aber mit Pokémon Sonne & Pokémon Mond einige interessante und bisweilen längst überfällige Upgrades erfahren. Die neue an Hawaii angelehnte Region Alola mit ihren verschiedenen Inseln ist weitaus sympatischer als zunächst gefürchtet und das Weglassen der VMs ist ein wahrer Segen. Die neuen Formen bereits bekannter Pokémon schwanken zwischen urst-albern und richtig cool. Eine interessante Entscheidung ist das Weglassen der klassischen Arenen, beziehungsweise diese durch die Inselprüfungen zu ersetzen. Zusammen gefasst ist die neue Generation genau der richtige Mix zwischen neuen Ideen und alten Tugenden.
Platz 7: Star Fox Zero
Bei Fox McCloud und seiner tollkühnen Truppe tierischer Tiefflieger werden einige Erinnerungen an meine Kindheit wach. Wie viele Stunden habe ich im Cockpit des Arwings verbracht um dem Riesen-Gesicht Andross den virtuellen Gar auszumachen. Dementsprechend groß war die Freude meinerseits als es hieß, dass mit Star Fox Zero ein neuer Teil in den Startlöchern steht. Nach kurzer Eingewöhnungszeit flutscht die Steuerung, die durch die zusätzliche Steuerung des Fadenkreuzes über den Gyro-Sensor des WiiU-Gamepads sehr gewöhnungsbedürftig daher kommt, sehr leicht von der Hand und es werden Barrell Rolls vollführt, dass dem Fuchs im Cockpit nur zu schwindlig wird.
Platz 6: Gears of War 4
Die Gears of War-Reihe hatte es in Deutschland nicht immer einfach, umso erfreulicher ist dann zu sehen, dass Gears of War 4 ohne Kürzungen hierzulande erscheinen durfte. Schließlich handelt es sich bei dem Third-Person-Deckungsshooter um ein brutales Brett, das zugegebenermaßen nicht viel anders macht als die Vorgänger, sich jedoch genau so flott und knackig spielt wie eben diese. In einer Tour rattert die Kettensäge des Lancers, im Sekundentakt werden Gliemaßen abgesägt und Feinde in Stücke geschossen. Dazu kommt eine interessante Story, die keine großartigen Wendungen parat hält, aber durchaus unterhält. Leider endet die Kampagne extrem abrupt, hier wäre ein wenig mehr Ausklang schön gewesen.
Platz 5: Hitman
Platz fünf für meine persönliche Überraschung des Jahres. Nachdem im Pixelburg Podcast nach jedem Episoden-Release von Hitman wieder geschwärmt wurde dachte ich mir, es nützt nix den Meuchelmörder-Titel zu ignorieren. Konnte ich den bisherigen Serien-Teilen nie großartig etwas abgewinnen, so schafft es der diesjährige Ableger mich innerhalb kürzester Zeit mit seinen kreativen Möglichkeiten und Ansprechen des Bedürfnisses, jede noch so absurde Tötungs-Art zu entdecken, mich immer wieder für eine Runde vor die Konsole zu locken.
Platz 4: Overwatch
Blizzard macht einen Shooter – WoopWoop ging da nicht nur mir durch den Kopf! Overwatch bietet viele Qualitäten, die die Titel des ikonischen Entwicklerstudios auszeichnen: sympathische Charaktere, Spielmechaniken die einfach zu erlernen aber schwer zu meistern sind und den Entwickler-typischen Charme. Der Hero-Shooter im Stil von Team Fortress 2 bietet zudem eine interessante Story, die im Spiel selbst jedoch leider kaum bis gar nicht erklärt wird. Diese Entscheidung, die ein wenig an Destiny erinnert, ist meiner Meinung nach ein Fehlgriff und verhindert für mich einen höhere Platzierung als auf dem (immer noch sehr guten) vierten Platz.
Platz 3: Doom
Doom ist zurück! Und entschuldigt meine Ausdrucksweise, aber heilige Scheiße mit was für einem immensen Knall. Der Reboot des Shooter-Urgesteins hat mich in nahezu allen Belangen dermaßen umgeblasen, wie ich es ehrlich gesagt nicht mehr erwartet hätte. Der brachiale Soundtrack peitscht durch die schnellen und brutalen Gefechte und die Optik läuft scharf und flüssig über den Bildschirm. Es gibt keine Kompromisse und Dämonen-Geschnetzeltes am laufenden Band, lediglich der mehr als maue Multiplayer dämpft den überragenden Gesamteindruck, den die Kampagne macht. Ein muss für jeden Oldschool-Shooter-Fan.
Platz 2: Uncharted 4: A Thief’s End
Nathan Drake ist zurück und er hat seinen Bruder im Schlepptau. Einer alten Piratensage auf der Spur machen die zwei Brüder das, was die Uncharted-Reihe am besten kann: uns quer durch die Welt über absurd schöne Schauplätze jagen und Hollywood-reife Szenen auf den Fernseher zaubern. Uncharted 4: A Thief’s Ende nutzt die Power der Playstation 4 voll aus und ist ohne Probleme eines der schönsten Spiele, die dieses Jahr erschienen sind. Die Story weiß zu fesseln und die detailverliebten Schauplätze laden ein, das eigentliche Ziel komplett aus den Augen zu verlieren und stattdessen die Umgebung zu erkunden.
Platz 1: Firewatch
Als Firewatch angekündigt wurde, wusste ich nicht so recht was ich mit dem Titel anfangen soll. Das Setting versprach frischen Wind, jedoch boten die bis zum Release veröffentlichten Informationen kaum Anhaltspunkte darüber, was uns eigentlich erwartet. Um so gespannter war ich beim ersten Spielstart, der direkt mit einem festen Schlag in die Magengrube begann. Die Story rund um den Hauptcharakter Henry, der im Yellowstone Nationalpark auf der Flucht vor der Realität ist, und seiner Kollegin Delilah fesselt von der ersten Sekunden an. Auch wenn die beiden nur per Walkie-Talkie kommunizieren baute ich direkt eine innige Verbindung auf und wollte wissen, was in Yellowstone eigentlich vor sich geht. Die Prise Mystery und Spannung, die Entwickler Campo Santo in Firewatch eingebaut haben hat mich bis zum Abspann nicht mehr los gelassen. Die märchenhaft schöne Optik aus der Feder des Grafikers Olly Moss sowie der perfekt zum ruhigen Spielablauf passende Soundtrack tun ihr Übriges, um Firewatch ohne Anstrengung auf den ersten Platz meiner persönlichen GOTY-Liste zu katapultieren.