Das kleine Entwicklerstudio Digital Homicide sorgte in den vergangenen Wochen für einige Schlagzeilen. Grund für den Trubel war die Ankündigung, dass der Entwicklicker 100 Steam-Nutzer sowie den YouTuber und Spielekritiker Jim Sterling auf Schadenersatz wegen falscher Vorwürfe und rufschädigender Reviews verklagen wolle. Als Grundlage für die Klage gegen Sterling wurde sein Video über die Shooter Slaughtering Grounds angeführt, an dem er kein gutes Wort ließ.
Nachdem Digital Homicide, das von den beiden Brüdern James und Robert Romine gegründet wurde, bei Valve daraufhin forderte, die Steam-Nutzerdaten heraus zu geben, entfernte das Unternehmen die Spiele des Entwicklers kurzerhand von der Online-Vertriebsplattform. Aufgrund dieses immensen finanziellen Schadens bliebt den Brüdern keine andere Wahl, als die Klagen zurück zu ziehen.
Wie einer der beiden Gründer des Studios, James Romine, gegenüber den Kollegen von TechRaptor in einem Statement nun angab, sind nicht nur die Klagen vom Tisch, auch das Studio selbst muss sich aufgrund der finanziellen Last beugen und seine Pforten schließen. Wert legt er jedoch darauf zu betonen, dass die Gerichtsverhandlungen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu ihren Gunsten ausgegangen wären, jedoch ist eine Verfolgung der Verfahren aufgrund der finanziellen Einbußen durch die Sperrung von Steam nicht mehr tragbar.
Es [Digital Homicide] ist zerstört. Es wurde von tausend verschiedenen Seiten in den Boden gestampft und wird nicht weiter betrieben. Ich begebe mich zurück in die Welt als Arbeitnehmer und schaue mir an, was wirklich vor sich geht.
Laut seiner Aussage sei es absolut kein Problem, wenn Spieler, denen die Titel des Studios tatsächlich nicht gefallen haben, ein negatives Review geschrieben und ihr Geld zurück gefordert hätten. Das Problem sieht Romine hingegen bei Trolls, die ihre Spiele nicht einmal selbst besitzen würden, aber trotzdem negative Kritiken online stellen, ebenso wie bei den Medien. Diese haben ihn ins falsche Licht gerückt und missverstanden.
Auch Steam greift James Romine in seiner Aussage an. Das Greenlight-System erschwere seiner Ansicht nach den Einstieg in den Markt für kleinere Entwickler.
Die Frage die du dir stellen musst ist die, warum es Nicht-AAA-Studios mit Publisher-Zugang gibt (eines hat 18 Spiele in den letzten 2 Monaten veröffentlicht), während andere dazu gezwungen werden es zu versuchen [dass ihre Titel akzeptiert werden] und über ein kaputtes System vertreiben müssen, während sie zusätzlich schikaniert werden.
Die komplette Aussage könnt ihr bei TechRaptor nachlesen. Was haltet ihr von dem Fall Digital Homicide? Hat das Studio sowohl die Schließung als auch den Rauswurf bei Steam verdient oder waren die Klagen gerechtfertigt?