For Honor Game of the Show

Pixelburg Game of the Show Gamescom 2016: For Honor

Das Schlachten-Spektakel For Honor hat auf der Gamescom in diesem Jahr den offiziellen Award als bestes Spiel sowohl auf Playstation 4, als auch für den PC gewonnen. Und nun kommt ein weiterer Preis hinzu: Der Titel ist das diesjährige Pixelburg Game of the Show.

For Honor ist ein Third-Person Kampfspiel, bei dem man sich als Ritter, Wikinger oder Samurai ins Kampfgetümmel wirft. Die Entwickler versprechen ein innovatives Kampfsystem, das die Kraft der Hiebe spürbar machen soll. Dennis und Zäpp haben ihre virtuellen Alter Ego auf das Schlachtfeld führen können und in Blut, Schweiß und Dreck nach Ehre gesucht.

Unsere beiden Redakteure waren wenigstens leicht gespannt darauf, was sie bei Ubisoft erwarten wird. Das im Vornherein veröffentlichte Material zu For Honor ließ nicht wirklich darauf schließen, ob der Titel auch für Endkonsumenten spielbar sei oder die tiefe Kenntnis eines Entwicklers vonnöten ist, um bei dem Kampfsystem durchzusteigen, das mit seinen verschiedenen Schlagrichtungen und Kniffen einen möglichst realistischen Ansatz wagt. Die Eindrücke der beiden und warum es For Honor schaffte, den Titel Pixelburg Game of the Show einzuheimsen, erfahrt ihr in den nachfolgenden Eindrücken.

Dennis zu For Honor

Zugegeben, als For Honor in meinem Veranstaltungskalender auftauchte, hab ich mich vorsichtig gefreut wie ein kleines Kind. Vorsichtig deshalb weil (ich zitiere mich einfach mal selbst, wie ich den Titel Kameramann Phil gegenüber beschrieben habe) „Das Teil entweder unglaublich fetzt oder ein totaler Reinfall wird“. Meine Hauptsorge galt weder der Optik, noch der Grundidee des Nahkampf-„Simulators“, sondern vielmehr dem Kampfsystem, von dem ich befürchtete, es könnte mich gnadenlos überfordern.

Das Tutorial, das ich vor der Multiplayer-Partie spielen konnte, brachte mir die Steuerung sowie die Idee dahinter sehr gut nahe. Per Druck auf die Schultertaste geht es in die Kampfhaltung, in der entweder nach oben, links oder rechts verteidigt oder angegriffen werden kann. Hier gilt es, sich den Hieben sowie der Deckung des gegenüberstehenden Feindes anzupassen und im richtigen Moment zuzuschlagen. So weit, so verständlich. Dazu gesellen sich noch Ausweichrollen, Side-Steps und kleinere Bewegungen. 

In der PvP-Schlacht galt es nun, das Gelernte möglichst effektiv anzuwenden. Wählen könnte ich lediglich, ob ich als Wikinger, Samurai oder Ritter spielen will, als Klasse stand für alle drei Fraktionen nur die ausgeglichene Vanguard-Klasse zur Wahl. In der Schlacht selbst galt es, drei Punkte zu erobern und zu halten. Klassischer Herrschafts-Modus also, der durch den mittleren Punkt jedoch ein wenig an Würze gewinnt. Hier stellen sich mir neben den feindlichen Spielern NPC-Minions in den Weg, die zwar mit 1-2 Schlägen zu erschlagen sind, jedoch ist das Töten dieser essentiell. Denn je mehr der Fusstruppen mein Team erlegt, umso weiter drängen wir die gegnerischen Horden zurück. Sobald wir dies geschafft haben, können wir den mittleren Punkt einnehmen. Je mehr der drei Orte auf der Karte unser Team beherrscht, um so mehr Punkte landen auf unserem Konto. Sobald diese die 1.000 überschreiten, können die feindlichen Spieler nach ihrem virtuellen Ableben nicht wieder respawnen und sobald alle erlegt sind, ist ein Sieg auf der unseren Seite zu verbuchen.

Das Match, das ich erlebt habe, war eine Zitterpartie par excellence. Während zu Beginn alles den Anschein erweckte, wir würde die Schlacht ohne Probleme für uns entscheiden, beschloss der Feind urplötzlich, seine Spielweise zu ändern und verdrängte uns zunächst aus der Mitte, um dann noch die beiden anderen Punkt an der Seite einzunehmen. Wir wehrten uns mit allen möglichen Kräften, nach einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen mussten wir uns jedoch geschlagen geben. Der Forderung nach einer direkten Revanche wurde leider nicht stattgegeben, die Entwickler murmelten etwas von anderen Spielern, die For Honor noch antesten wollten.

Als Fazit bleibt mir lediglich zu sagen: Geil. Das Kampfsystem ist zwar kompliziert, jedoch bewusst so gehalten, dass es „easy to learn, hard to master“ ist. Im Verlauf meiner PvP-Partie merkte ich deutlich, wie ich immer sicherer wurde und mich deutlich selbstbewusster durch den Burghof manövrierte. Ein interessantes Kampfsystem, lebensnahe Animationen sowie der brachiale Sound machen For Honor für mich ganz klar zu Pixelburg Game of the Show.

Zäpp zu For Honor

Freitag nachmittag ging es für mich zu Ubisoft, um For Honor anzuspielen. In einem PvP-Gefecht stellte ich mich als Verteidiger an der Seite von weiteren drei Kameraden gegen ein angreifendes Vierer-Team. Im gespielten Spielmodus gab es drei Zonen zu halten, für deren Eroberung und Verlust es Plus- oder Minuspunkte gab. Durch das Töten von Spielern und NPC-Kriegern konnte ebenfalls gepunktet werden. Letztere dienen offenbar als Klingenfutter und bedürfen keiner besonderen Taktik. Hat man es mit besonderen Gegnern zu tun, oder wie in diesem Fall menschlichen Spielern, kommt das Kampfsystem zum Einsatz, auf welches die Entwickler so stolz sind. Hier hat man dann die Möglichkeit seine Waffe in drei Positionen zu halten und einen entsprechend Schlag oder Block auszuführen.

Vor allem gegen menschliche Spieler bedarf das wohl einiger Übung, ist aber ein interessanter Ansatz. Hinzu kommen die drei unterschiedlichen Völker, die wiederum auch unterschiedliche Klassen haben werden. In der Demo stand jeweils ein Allrounder pro Fraktion zur Auswahl. Ich habe mich, mehr aus optischen Gründen, für den Ritter entschieden. Sir Zappalot war im Übrigen erfolgreich. Uns Verteidigern gelang es alle drei Zonen zu halten, was den Respawn der Gegner verhinderte. Nachdem dann auch der letzte menschliche Angreifer im Staub lag, hatten wir das Spiel gewonnen.

Ich hatte richtig Spaß mit For Honor und wäre gern für eine weitere Session sitzen geblieben. Der Kampfstil ist zu Beginn noch ein wenig gewöhnungsbedürftig, fühlt sich aber schnell gut und richtig an. Dazu sieht das Spiel einfach gut aus. Wie sich die Charaktere bewegen, oder das Raue des Settings, das passt einfach. Hätte Dennis nicht schon vorher eine Nominierung ausgesprochen, hätte ich es definitiv getan.