Star Fox Zero

Fox, help me! – Star Fox Zero

Was haben ein Hase, ein Falke, ein Frosch und ein Fuchs gemeinsam? Natürlich, sie alle sind Teil des Star Fox-Teams! Dieses (bestehend aus Peppy Hare, Falco Lombardi, Slippy Toad und Fox McCloud) beschützt bereits seit 1993 das Lylat-System vor Andross und seinen fiesen Schergen. Nachdem die fiese Fratze anscheinend nicht stillhalten kann, schwingt sich die Einsatztruppe in Star Fox Zero erneut in ihre Arwings, um den Unhold und seinen Schergen in ihre Schranken zu weisen. Nachdem ich bereits die Gelegenheit hatte, einen Testflug zu unternehmen, konnte ich nun einige weitere Stunden in Fox‘ Fell durch das virtuelle All fliegen und werde euch meine Eindrücke im Folgenden schildern.

Star Fox Zero

Auch in tropischen Gefilden geht’s heiß her.

Die Steuerung bietet zwar die altbekannten Manöver, gestaltet sich aber durch die intensive Einbindung des WiiU-Gamepads etwas anders als Kenner der Serie es vielleicht erwarten würden. Natürlich können wir die klassischen Manöver, wie den Salto oder die 180-Grad-Wendung, in eleganter Weise vollführen, auch die grundlegenden Funktionen der Bord-Geschütze bleiben unangetastet. Per Knopfdruck feiern wir Laser aber, wenn wir den ZR-Button gedrückt halten bildet sich vor unserem Schiff eine zielsuchende Energie-Kugel.

So fliegen wir nach kurzer Eingewöhnungszeit halbwegs elegant durch den virtuellen Weltraum, um jedoch würdige Star Fox-Piloten zu werden, müssen wir die neue Mechanik in Fleisch und Blut aufnehmen. Star Fox Zero wird mit dem WiiU-Gamepad gespielt, jedoch dient dieses nicht nur als Eingabe-Gerät, auch vom Gyrosensor wird reger Gebrauch gemacht. Konkret funktioniert die Kontrolle unseres Jets folgendermaßen: während wir auf dem Fernseher unser Fluggerät sehen und dieses auch wie gehabt über die Sticks kontrollieren, ist auf dem Gamepad die Cockpit-Ansicht zu sehen. Diese erlaubt genaueres Zielen, zudem können wir unser Fadenkreuz durch Neigung des Tablets nachjustieren und so auch Gegner erwischen, die auf dem Fernseher schon gar nicht mehr sichtbar sind. Eine wichtige Taste ist der Y-Knopf. Durch diesen bringen wir unseren Zielsucher wieder in die Mitte des Bildschirms, unabhängig von der Position unseres Gamepads.

Wie bereits im Preview erwähnt, sorgt der Anflug auf Coneria City ohne Umschweife direkt für Standing Ovations der Nackenhaare. So viele Kindheitsgefühle und an alte Nintendo 64-Sitzungen mit Lylat Wars auf einmal habe ich selten erlebt. Die restlichen Level (knapp über zehn an der Zahl) sind den Vorgängern nur teilweise entliehen, oftmals handelt es sich jedoch um Neuschöpfungen. Star Fox Zero ist kein Remake, sondern ein Reboot der Reihe, der sich zwar an manchen Stellen an alten Materialien bedient, jedoch eine Menge eigener Ideen mit sich bringt.

Star Fox Zero

Der Walker ist in beengten Umgebungen zu Hause.

Beim Spielen der neuen Abschnitte macht sich direkt bemerkbar, dass die Entwickler darauf geachtet haben, diese für die neuen Spielmechaniken ebenso zuträglich zu machen, wie für den klassischen Flug im Arwing. So können wir bestimmte Bereiche nur erkunden, wenn wir im richtigen Moment in den Walker-Modus umschalten oder den Direct-I des Gyrowing nutzen. Beim Gyrowing handelt es sich um einen Multifunktions-Lastenflieger, der sich über seine zwei Turbinen extrem angenehm und akkurat steuern lässt. Der oben erwähnte Direct-I ist ein kleiner Roboter, der sich an Bord des Fluggeräts befindet und auf Knopfdruck aus dessen Bauch herab gelassen werden kann. Mit dem kleinen Kerlchen können Schaltzentralen oder Geschütze gehackt werden, so dass sie uns nicht mehr gefährlich werden. Weiter fungiert er als Greifhaken, mit dem wir beispielsweise Bomben aufheben können, um diese auf unsere Gegner fallen zu lassen.

Während der Gyrowing ein gänzlich neues Fortbewegungsmittel ist, handelt es sich bei dem Panzer Landmaster um einen alten Bekannten. Gemein haben beide Vehikel, dass sie nur in dafür vorgesehen Missionen gesteuert werden dürfen. Der Landmaster beherrscht neben der bereits bekannten Rolle sowie dem bekannten, kurzzeitigen Gleiten nun auch die Fähigkeit, sich temporär in einen Jet zu verwandeln. Jedoch kann dieser Zustand nur so lange aufrecht erhalten werden, wie die Turbo-Leiste gefüllt ist.

Star Fox Zero

Elegant seilt der Gyrowing Direct-I ab.

Star Fox Zero ist wie bereits seine Vorgänger kein sonderlich langes Spiel. Der erste Durchlauf, in dem nicht alle alternativen Routen erreicht werden können, beschäftigt lediglich zwei bis drei Stunden. Jedoch bietet Star Fox Zero einen enormen Wiederspielwert, vor allem für Perfektionisten. Denn bis alle Medaillen verdient, alle Routen gefunden und Andross endgültig in seine Schranken verwiesen wurde, vergeht ein vielfaches der erwähnten Zeit. Die Abzeichen können auf verschiedenste Weise verdient werden, beispielsweise indem eine bestimmte Anzahl Gegner in einem Abschnitt erledigt werden oder ein bestimmtes Objekt zerschossen wird. Was uns die Medaillen bringen wollen wir an dieser Stelle ebenso wenig verraten, wie die geheimen Routen. Das Entdecken macht einen Großteil des Spielspaßes von Star Fox Zero aus.

Was also ist Star Fox Zero letztendlich geworden? Ein fettes Brett für Fans der Serie. Die Optik fegt zwar niemand vom Stuhl, ist aber durchaus zeitgemäß und der Titel läuft zumeist flüssig. Die hektischen Gefechte überfordern anfangs eventuell, jedoch hat man sich nach kurzer Eingewöhnungszeit eingegrooved und spätestens sobald die Steuerung sitzt und wir ein Gefühl dafür haben, wann wir auf das Gamepad schauen müssen, um auch noch Gegner zu erwischen, die auf unserem Fernseher schon nicht mehr sichtbar sind, schlägt das mir altbekannte Star Fox-Fieber zu. Auch wenn der Schwierigkeitsgrad zu Beginn etwas niedrig angesetzt erscheint, zieht dieser im weiteren Spielverlauf merklich an und Fox samt Arwing wegen das eine oder andere Mal vom Himmel geholt.

Star Fox Zero bietet eine Menge Fan-Service, sowie viel fürs Herz. Die Charaktere sind abermals liebevoll geschrieben, Slippy der Frosch nervt wie eh und je und Falco der Falke ist an Arroganz nicht zu übertreffen. Die Story plätschert so vor sich hin, auf dieser lag aber nie wirklich der Fokus, obwohl sie zum Ende hin sogar mit einem kleinen Plottwist aufwarten kann. Somit sollte jeder, der auch nur im entferntesten etwas mit flotten Arcade-Shootern anfangen kann, ernsthaft darüber nachdenken, sich Star Fox Zero zu besorgen. Für Fans der Serie stellt sich keine Frage, alleine der Nostalgie wegen gehört der Titel in die Sammlung.

Star Fox Zero

Natürlich macht Slippy auch in diesem Ableger wieder Ärger!