Wie schon im letzten Monat, stelle ich in diesem Pixelburg Overtime Monat ein Spiel vor, das nicht durch seine tief gehende Story, sondern durch sein exzellentes und magnetisches Gameplay glänzt. Ich stelle Dir The Division von Ubisoft vor.
Solltest Du das Spiel bis jetzt nicht gespielt haben und überlegst noch, ob Du es Dir kaufen sollst, dann hier mein Tipp: Wenn Du Freunde hast, mit denen Du The Division spielen kannst, spiel es! Für Einzelspieler halte ich dieses Spiel jedoch für ungeeignet.
Nicht alles ist gut in der Apokalypse
The Division spielt in einem postapokalyptischen New York, das nach dem Ausbruch eines tödlichen Virus von plündernden Gangs, brandschatzenden Irren und Sträflingen heimgesucht wird. Du bist ein Agent der Division, einer ultra-geheimen, super Elite-Schläfer-Einheit des amerikanischen Militärs.
Die frei begehbare Insel Manhattan bietet allerhand Gegner zu bekämpfen und Geheimnisse rund um das tödliche Virus zu lüften. Die offene Welt bietet das, was man von jedem anderen Open-World-Spiel kennt: Ein paar (halbgare) Story-Missionen, viele Nebenmissionen ohne großartige Bedeutung und unglaublich viele Collectibles.
Herausforderungen kommen in erster Linie in der Dark Zone oder in schweren Missionen zum tragen. Gelöst werden können diese Herausforderungen allerdings immer mit semi-taktischem Vorgehen. Was soll das heißen? Du und Deine Freunde (The Division sollte wirklich nicht alleine gespielt werden) flankieren die Gegner und spielen quasi Ping Pong mit den Gegnern – and you can’t teach that – oder halt doch.
Dark Zone
The Division hat eine wirkliche Innovation zu bieten – und diese Innovation ist nicht unbedingt eine Innovation – die Dark Zone. Die Dark Zone ist das PVP-Gebiet, in dem andere, menschliche Gegner auf Dich schießen können, um Dir all die coolen Sachen zu klauen, die Du nur in der Dark Zone finden kannst… andersherum kannst Du aber auch auf andere, menschliche Gegner schießen, um Ihnen all die coolen Sachen zu klauen, die Sie nur in der Dark Zone finden können.
Die Frage, ob ein anderer Mensch Dich jetzt über den Haufen knallen will, um alle coolen Sachen aus deinem Dark Zone Rucksack zu klauen sorgt für verdammt viel Herzrasen… and you can’t teach that!
Erklärt wird die Dark Zone im Universum ungefähr so:
Die Dark Zone ist besonders heftig mit diesem tödlichen Virus infiziert und wir (die Staatsgewalt) hat keine Kontrolle über dieses Gebiet! Alle Leute da drinnen sind verrückt und kämpfen um ihr Überleben. Alles kann passieren, geh am besten nicht da rein… aber wenn Du doch da rein gehst… pass auf Deinen Arsch auf, weil alle NPCs mindestens 10 mal heftiger sind, als alles, was nicht in der Dark Zone ist.
Die Atmosphäre und die Stadt in The Division
Ich war noch niemals in New York heißt es nicht nur in einem bekannten Song, ich war wirklich noch nie da. Eins kann ich aber mit Gewissheit sagen: The Division macht eine Sache mega richtig: New York. Jede Nebenstraße, jedes Gebäude, jeder Park, einfach alles fühlt sich nach der Stadt an, die niemals schläft. Es fühlt sich an, als hätte die Stadt bis vor kurzem (nicht vergessen: da gab es einen krassen Virus, der bestimmt 3/4 der Bevölkerung ausgelöscht hat) gelebt und nur so gestrahlt vor Energie.
Die Atmosphäre ist unglaublich dicht! Am besten lässt es sich wahrscheinlich mit den Wohnungen in der Stadt erklären:
Wenn man ein Haus betritt, dann sind meistens nicht alle Stockwerke ganz einfach erreichbar, weil ein Bewohner des Hauses ab einem bestimmten Stockwerk alles verbarrikadiert hat… damit Plünderer nicht so leicht an seinen Kram kommen können – klar oder?! So verhält es sich eigentlich mit jeder Ecke in der Stadt – alles ergibt einen Sinn und nichts fühlt sich an, wie ein Videospiel… ich meine damit aber nur die Stadt und nicht die Gegner oder sonst irgendwas.
Ein kleines Fazit
Das Gameplay ist repetitiv, die Gegner bieten nicht nur kaum Abwechslung, sie stellen die Verzweiflung Überlebender einer Postapokalypse auch noch schlecht dar (mal im Ernst: In einer Welt, in der Essen und Vorräte knapper sind, als frisches Wasser schießen Feinde auf frei herumliegende Rationen… weil… Videospiele?!). Die dichte und realistische Atmosphäre wird von unrealistischem Gameplay unterbrochen und an allen Ecken von The Division tuen sich Lücken auf. Hier nur ein paar Beispiele:
Warum würde ich verzweifelte Überlebende erschießen, weil sie auf der Suche nach Essen sind?! Achja: Sie sind in ’ner Gang! Wieso läuft eine paramilitärische Gruppe in der Stadt Amok?! Wieso gibt es in Ansätzen eine interessante Story, die nirgends weit genug ausgeführt wird, um wirklich interessant zu werden?! Und wieso ist das verdammte Menü so verdammt unerträglich?!
The Division leidet unter dem gleichen Problem, unter dem die meisten Videospiele leiden: Unter der Lupe hält die Logik der Welt kaum stand. Das Spiel bietet im Endeffekt nicht wirklich mehr, als jedes andere Ubisoft-Open-World-Spiel und trotzdem ist es so verdammt unwiderstehlich, dass ich mittlerweile fast 40 Stunden in dieses Spiel investiert habe. Das Koop-Gameplay ist genial und macht unerhört viel Spaß, die Atmosphäre ist so dicht, dass man nicht einmal mit einer Kettensäge hindurch kommen könnte, das Setting ist spannend und bietet Raum für mehr. Und am Ende des Tages, macht The Division irgendwie doch viel zu viel Spaß, um es nicht zu spielen.
The Division wird sicher nicht mein Spiel des Jahres, aber es sollte das Spiel des Monats werden!
The Division ist einer von drei Kontrahenten um den Titel „Spiel des Monats“ im März 2016 – Stimm jetzt ab!