Das Genre der Shooet-em-Ups gibt es schon lange. Bereits in Zeiten von Spielhallen lockten Titel wie Space Invaders die Leute zuhauf und zogen ihnen ohne Gnade das Kleingeld aus der Tasche. In den 1980er- und 1990er-Jahren erlebte die Spielegattung ihre Hochzeit, sowohl auf den fest installierten Geräten, als auch auf den Heimkonsolen waren Shoot-em-Ups nicht wegzudenken. Ob horizontal oder vertikal scrollend, oder gar mit festem Bildausschnitt: die oftmals bockschweren Titel fesselten stetig aufs Neue. In der heutigen Spielelandschaft stellen sie zumeist lediglich eine Randerscheinung dar und sind eher im Indie-Segment zu finden. Dort stoßen Fans der Klassiker aber auf viele grandiose Hommagen an Klassiker ihrer Zeit.
Mit Shooting Stars haben die drei Entwickler des Studios Bloodirony Games das klassische Spielprinzip genommen und dieses in einen humoristischen, schon fast albernen Mantel verpackt. Statt des üblichen Raumschiffs schlüpfen wir hier in die Rolle von Tscherno, der seinen Leben damit verbringt, davon zu träumen, eine Invasion aus dem All abzuwehren. Wie es der Zufall so will, ist genau dies in Shooting Stars seine Aufgabe. Glücklicherweise hilft ihm dabei das Hoverboard, welches er als einer der ersten erhalten hat, sowie seine Katze. Praktisch ist hierbei für ihn nämlich, dass seine Miez Laser schießen kann. Bereits im Juli 2015 für iOS und Android erschienen hat Shooting Stars nun den Sprung auf den PC geschafft. Diese Fassung habe ich mir für euch etwas genauer angesehen.

Den Kombo-Zähler über 200 zu bringen ist nicht sonderlich schwer, benötigt aber durchaus einiges an Konzentration.
Bei der Energiestrahlen-schießenden Katze auf dem Gleitenden Brett ist jedoch nicht das Ende des Schwachsinns erreicht. Als Feinde stellen sich uns zwar Aliens in den Weg – wie aus älteren Genre-Vertretern bekannt – jedoch haben diese sich in Shooting Stars kurzerhand als Promis getarnt, um sich das Vertrauen der Menschen zu erschleichen. So müssen wir uns gegen Katy Ferry, Nuck Chorris, Kanye East, Daf Phunk und viele weitere ihrer berühmten Verbündeten erwehren. Insgesamt gibt es über 20 Sternchen, die wir vom Himmel schießen können. Bis wir uns allerdings gegen diese stellen gilt es zunächst, die vorhergehenden Wellen an willenlosen Fans abzuwehren.
Um in den zufallsgenerierten Anläufen nicht komplett aufzulaufen, gibt es neben unserem Kätzchen auch noch mächtige Spezialangriffe, wie einen kreisförmigen Rundum-Schuss oder eine Laserbarriere, die einmal über das gesamte Spielfeld fährt. Die Objekte, die gesammelt werden wollen, um uns die Attacken anzueignen, sind ebenfalls wunderbare Hommagen an alte Zeiten, so handelt es sich hierbei um einen SNES-Controller oder einen klassischen gelben Smiley. Desweiteren besteht die Chance, dass unsere Gegner Power-Ups verlieren, die uns mit einem Doppelschuss oder zusätzlichen Raketen versorgen. Auch Lebensregeneration oder eine zusätzliche Rüstung ist im Angebot, so dass wir es weitestgehend unbeschadet in die nächste Ebene schaffen.
Auf technischer Seite zeigt sich Shooting Stars wie die großen Vorbilder: wunderschön designte 8-bit-Charaktere auf einem quietschbunten Hintergrund, der stellenweise vor Projektilen nicht mehr zu sehen ist. Die Rip-Offs der auf den Arm genommenen prominenten Vorbilder sind allesamt gut zu erkennen, die Sprüche die sie klopfen parodieren nicht nur ihre jeweilige Rolle, sondern auch das Showbusiness in seiner Gesamtheit. Auch musikalisch wird tief in die Retro-Kiste gegriffen, catchy Chiptune-Sounds, die sich nie in den Vordergrund drängen, aber das Spielgeschehen stets angenehm begleiten, stehen an der Tagesordnung.
Shootings Stars ist eine wunderbare Hommage an die Klassiker, die einige von uns noch aus der Kindheit kennen dürften. Eingefleischten Genre-Fans könnte der Titel vielleicht etwas zu leicht erscheinen, der schräge Humor, die Abwechslung durch den dezent eingestreuten Roguelike-Elemente, sowie die knackige Steuerung sollten Freunden der Klassiker aber definitiv einen Blick wert sein. Jedoch dürfen auch all jene einen Blick auf den Titel werfen, die mit Shoot em Ups bisher keinerlei Berührung hatten. Denn spätestens wenn der Combo-Zähler die 200er-Marke gesprengt hat und es gilt, sich keinen Fehler mehr zu leisten, packt (fast) jeden das Arcade-Fieber.