Game of the Year 2015 – Dennis' Top 10

Hallo und willkommen bei meiner ersten Game of the Year-Auflistung bei Pixelburg! Bevor ich zur Sache kommen will ich allerdings noch mein persönliches Highlight des Jahres festhalten. Dabei handelt es sich jedoch weder um ein Spiel, noch eine Konsole oder irgendwelche Peripherie. Nein, vielmehr war mein wichtigstes Ereignis des vergangenen Jahres der Einstieg in diese wundervolle kleine Redaktion. Seit April bin ich Teil der Crew und könnte mich nicht wohler fühlen. Egal ob der Besch auf der Gamescom und das damit verbundene Kennenlernen der anderen Castleboys oder das Mitwirken am Overtime-Dreh: ich habe Spaß und dass meine Freizeit quasi nicht mehr existent ist stört nicht im Geringsten.

Daher an dieser Stelle: Vielen Dank, dass ich Teil von diesem Projekt sein darf und Cheers auf viele weitere Tage, Monate und Jahre mit euch, liebe Kollegen und euch, liebe Leser, Zuschauer, Zuhörer!

Nun aber genug der Gefühlsduselei, auf den folgenden Seiten findet ihr nun meine persönliche Top 10 des Jahres 2015!

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Platz 10: Rocket League

Mein zehnter Platz dürfte nicht nur für mich eine Überraschung darstellen. Bis zu seinem Release hatte wohl keiner von uns das Auto-Fußball-Spielchen Rocket League so richtig auf dem Schirm. Als Gratis-Beigabe im Playstation-Plus-Programm nahm ich es trotzdem mal mit und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit war ich sofort gefesselt. Mit den kleinen, ferngesteuerten Boliden über den Platz zu heizen und dabei versuchen, den übergroßen Ball ins gegnerische Tor zu bringen, während mir der Feind stets im Nacken hängt, entwickelt eine unfassbare Faszination.

Um richtig gut in Rocket League zu werden benötigt es einiges an Training, für das mir leider schlicht die Zeit fehlt. Da die Partien mit lediglich fünf Minuten angenehm kurz gehalten sind, und der Titel somit immer geeignet für eine kleine Runde zwischendrin ist (woraus gerne mal mehr werden) für mich eine der Überraschungen des Jahres. Die kostenfreien DLCs sowie die zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten für meine fahrbaren Untersätze bringen zudem große Sympatie-Punkte für die Entwickler mit sich.

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Platz 09: OlliOlli 2: Welcome to Olliwood

Im Juli 2014 veröffentlichte das kleine Studio Roll7 mit OlliOlli einen wunderbaren, kleinen Indie-Titel der geschickt die Mechaniken eines 2D-Plattformers mit denen der Skate-Serie aus dem Hause EA vereinte. Was im ersten Moment seltsam klingen mag, funktioniert allerdings wunderbar. Wie der Name bereits andeutet (Ollie = Sprung mit einem Skateboard), schwingen wir uns auch in OlliOlli 2: Welcome to Olliwood auf die Holzbretter mit vier Rollen. Unsere Tricks vollführen wir indem wir den rechten Stick unseres Controllers in einem bestimmten Muster bewegen.

So heizen wir durch die Level, vollführen aberwitzige Combos und messen uns online mit unseren Freunden. Trotz oder gerade wegen des betont hohen Schwierigkeitsgrades motiviert mich OlliOlli 2 stets, einen Abschnitt noch ein zweites und drittes Mal zu starten, um eventuell doch alle Ziele in einer einzigen, riesigen Trick-Kombination durchzurocken. Durch diese Sucht-Spirale kann sich der Titel meinen mehr als verdienten neunten Platz holen.

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Platz 08: Batman: Arkham Knight

Ja, erschlagt mich ruhig, aber Batman: Arkham Knight hat mir Spaß gemacht. Natürlich ist das Batmobil weitaus zu oft eingesetzt, die lächerlichen Shoot-em-Up-Passagen mit dem Gefährt des dunklen Rächers nerven, und von der katastrophal umgesetzten PC-Version wollen wir gar nicht erst anfangen.

Was den Entwicklern von Rocksteady aber ohne Weiteres gelungen ist, ist das Batman-Feeling wie schon in den Vorgängern perfekt einzufangen. Wenn ich über Gotham gleite fühle ich mich wie der Fledermausmann selbst. Die Stadt in all ihren dreckigen Facetten ist stimmig designed und alle Gadgets abseits des oben genannten Vehikels werden perfekt und sinnvoll eingesetzt und genutzt. Als perfekte Ergänzung zu diesen Punkten gesellt sich das nicht umsonst hoch gelobte Freeflow-Kampfsystem. Die konsequente Weiterführung der Arkham-Story zog mich zudem direkt in ihren Bann. Somit hat sich Batman: Arkham Knight zwar nicht den Titel als bester Teil der Reihe verdient, aber zumindest einen Platz in meiner Top Ten.

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Platz 07: Super Mario Maker

Auf Platz sieben findet sich eine weitere Überraschung für mich: der Super Mario Maker! Natürlich habe ich im Vornherein die Entwicklung verfolgt und wusste auch, dass Nintendo mit Sicherheit Qualitätsware abliefern werden. Jedoch war ich nie ein Freund von Editoren, da mir schlicht die Zeit und – wenn ich ehrlich bin – die Kreativität fehlt. Trotzdem konnte mich Kon mit der Super Mario Maker-Challenge einlullen und so besorgte ich mir den Baukasten mit dem sympatischen Schnauzbartträger.

Die Einleitung beim ersten Start war aufgrund der Erfahrungen, die ich auf der Gamescom mit dem Mario Maker machen durfte, nicht nötig, aber zur Auffrischung durchaus sinnvoll. Der Editor bedient sich intuitiv, innerhalb weniger Minuten hatte ich mich eingewöhnt. Und siehe dar, die ersten Machwerke waren schnell erstellt, aus irgendeinem Grund schafft es der Mario Maker, dass ich stundenlang davor sitze, Ideen entwickle und umsetze oder direkt wieder verwerfe. Obwohl mir im Gegensatz zu Kon offensichtlich eine stark sadistische Ader fehlt, machen mich meine Schöpfungen stolz und die Anzahl an Levels wächst kontinuierlich weiter. Aber auch sich einfach durch die tausenden von Kreationen der anderen Baumeister spielen begeistert und durch das Bewertungssystem fällt es nun deutlich einfacher, gute und kreative Werke herauszufiltern.

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Platz 06: The Witcher 3: Wild Hunt

Was soll ich zu The Witcher 3 groß sagen? Jeder Spieler weiß um die riesige offene Welt bescheid, um die Möglichkeit, sich tagelang in Nebenquests zu verlieren und um die grandios geschriebene Hauptstory inklusive all ihrer schrägen und liebenswerten Charaktere. Auch die absolut beeindruckende technische Umsetzung, sei es optisch oder akustisch, erstaunt mich bei jedem Spielstart aufs neue.

Eine der größten Stärken von The Witcher 3 ist allerdings auch der Grund, warum sich das Rollenspiel in meiner Auflistung vergleichsweise im hinteren Segment finden lässt: der enorme Umfang. Ich gehöre wie so viele zur arbeitenden Bevölkerungsschicht und habe nach Feierabend leider nicht immer die Zeit, mich noch stundenlang in der Welt des Hexers zu verlieren. Genau das ist allerdings nötig, um den Titel in all seiner Pracht zu erleben. Somit habe ich freiwillig eine Auszeit genommen, um den Weihnachtsurlaub zu nutzen, mich intensiver mit Geralt zu befassen. Denn eines ist klar: The Witcher 3 ist zwar ein herausragender Titel, aber auch eine anstrengende Geliebte.

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Platz 05: Splatoon

Ein kompetitiver Shooter aus dem Hause Nintendo? Kann das gut gehen? Splatoon hat in diesem Jahr bewiesen, dass das Traditionsunternehmen es ohne weiteres schafft, seine kindgerechten Ideen und Szenarien ohne weiteres auf ein Genre zu übertragen, das sonst von riesigen, Menschenfressenden Aliens, muskelbepackten Soldaten sowie der dazu passenden Menge an platzenden Köpfen und heraushängenden Gedärmen dominiert wird.

In Splatoon schlüpfen wir in die Rolle der so genannten „Inklings“. Hierbei handelt es sich um hippe Tintenfische, die ihre Gestalt jederzeit in die von coolen Teenagern wechseln können. Das liebste Hobby dieser lässigen Zeitgenossen ist es, sich in spannenden Gefechten aneinander zu messen. Durch die Luft fliegen allerdings keine Kugeln oder Plasma-Strähle, sondern Tinte. Das Ziel ist es nie, möglichst viele Feinde zu erledigen, sondern die Arena einzufärben oder einen Turm zu halten. Für diese kreativen Ideen, sowie den ständigen Nachschub an kostenfreiem Content konnte sich Splatoon einen großen Platz in meinem Herzen sichern und landet verdientermaßen auf Platz fünf meiner Games of the Year.

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Platz 04: Titan Souls

Auf Platz vier findet sich ein Titel, der ursprünglich auf einer Gamejam als Demake des PS2-Klassikers Shadow of the Colossus entwickelt wurde. Wie auch schon im großen Original reisen wir in Titan Souls als ein einsamer Krieger durch eine riesige, ungewöhnlich leere Spielwelt und erledigen einen Titanen nach dem Anderen. Warum wir das tun oder was uns die Titanen angetan haben, wird nicht erklärt.

Genau hier setzt die Faszination von Titan Souls ein. Warum muss ich diese riesigen Wesen erledigen? Was ist in der Welt geschehen, dass sie so leer gefegt ist? Steckt eine mystische Kraft dahinter oder sind doch die Titanen schuld? All diese und noch viel mehr Fragen kommen auf, ebenso wie massive Zweifel an unserem eigenen Handeln. Die Stimmung von Shadow of the Colossus wird perfekt repliziert, mich als Spieler hat dieser kleine Indie-Titel emotional so sehr gepackt, wie seit langem kein Spiel mehr.

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Platz 03: Yoshi’s Woolly World

Deutlich fröhlicher hüpft der kleine grüne Freund von Mario auf dem bronzenen Siegertreppchen umher. Yoshi’s Woolly World ist Spiel gewordener Zucker, bei dem selbst ich auch erwachsener Mann sofort Karies ob der Niedlichkeit des Jump-and-Runs bekommen haben. Durch die Spielwelt, die komplett aus Garn besteht, ergeben sich so viele kleine Design-Kniffe, zudem hat Yoshi selbst einfach schon einen besonderen Sympatie-Bonus.

Doch hinter der fröhlichen und kindgerechten Fassade verbirgt sich außerdem ein unglaublich guter 2D-Plattformer, der natürlich ohne Probleme von der kleinen Verwandten durchgespielt werden kann. Um jedoch alle Kostüme für den kleinen Echserich zu finden und jedes Geheimnis aufzudecken ziehen ohne weiteres mehrere Stunden ins Land und der Titel entwickelt einen durchaus knackigen Schwierigkeitsgrad. Hier zeigen Nintendo, dass sie das Genre nach wie vor perfekt beherrschen.

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Platz 02: Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain

Auf die Gefahr hin, irgendjemand durch das kleinste Wort zu spoilern werde ich mich kurz halt. Metal Gear Solid 5 ist ein grandios inszeniertes Spiel, dessen Story mich direkt wieder in ihren Bann ziehen konnte. Sehr angenehm war auch das Gefühl, den vierten Teil der Reihe nicht durch gespielt haben zu müssen. Ebenfalls schien es nicht nötig, die Geschichte vor dem Start des Spiels auswendig zu lernen.

Auf Seiten des Gameplays besticht Metal Gear Solid 5 mit altbewährten Stealth-Mechaniken, die sich perfekt in die Offene Welt von Afghanistan eingliedern. Egal ob bei Tag oder Nacht, ob Neben- oder Hauptmission, bei jedem Auftrag pocht mein Herz aufs Neue. Zudem besticht Hideo Kojimas Meisterwerk durch eines der besten Gadgets der vergangenen Jahre: FULTONS!

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Platz 01: Hotline Miami 2: Wrong Number

Zugegeben, bei meinem Game of the Year 2015 bin ich meinem eigenen Hype erlegen. Aber jeder von euch, der Hotline Miami (2) gespielt hat wird mir entweder vollstens zustimmen oder mich für komplett und gänzlich bescheuert halten.

Eines sei vorweg genommen: ich komme mit schweren Spielen nur begrenzt klar. Umso gefrusteter war ich, als ich im Jahr 2012 das erste Mal Hotline Miami anwarf. Ich wusste nicht so recht was das Spiel von mir will, welchen Zweck ich damit verfolgte, die Areale auf brutalste Art und Weise von den Gegnern zu säubern. Nach den ersten virtuellen Toden stellte sich Frust ein. Nach den nächsten Sucht. Der treibende Soundtrack, die Spirale aus Gewalt, der konfusen Story sowie dem extrem harten und undankbaren Gameplay. Als das fesselte mich.

Umso höher war die Freude, als Teil 2 angekündigt wurde. Hotline Miami 2: Wrong Number war mein meist erwartetes Spiel des Jahres 2015 und ich wurde nicht enttäuscht. Alle Qualitäten des Vorgängers ließen sich finden. Geiler Soundtrack? Check. Treibendes Gameplay mit vielen Toden und schnellen Restarts? Check. Geile Optik mit absurden Unmengen an Gewalt? Check. Eine abgedrehte Story? Check.

Und so fand ich mich wieder in der Spirale. Ich war gefangen und spielte. Ich fluchte und schrie meinen Monitor an und doch konnte ich nicht aufhören. Sicherlich, an Teil 1 kommt Wrong Number nicht heran. Das ist zugegeben auch einfach nicht möglich (imho). Aber es macht immer noch verdammt viel Spaß und spätestens wenn der Leveleditor in einer finalen Fassung vorliegt werde ich mich abermals der Sucht ergeben. Klarer und unumstrittener Platz eins meiner Game of the Year-Auflistung 2015.

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(Der echte) Platz 01: The Binding of Isaac: Afterbirth

Was? Ich hatte doch schon einen Platz 1? Ja, aber bei den vergangenen zehn Titeln handelte es sich um neue Releases oder maximal Fortsetzungen. Meiner eigentliches Game of the Year 2015 ist aber ein DLC. Genauer gesagt die Afterbirth-Erweiterung zu The Binding of Isaac: Rebirth.

Die Gründe liegen für jeden Isaac-Spieler auf der Hand: mehr Items, mehr Gegner, mehr Bosse, mehr Spielmodi. Afterbirth machte mit Rebirth genau das, was Wrath of the Lamb mit dem Original machte: ein perfektes Spiel noch besser. Und noch schwerer. Ich bin mindestens 200 Stunden davon entfernt, alles entdeckt und freigeschaltet zu haben und von zehn gestarteten Runs ist maximal einer brauchbar.

Aber genau das ist es, was The Binding of Isaac ausmacht: die Möglichkeiten, tausende verschiedene Items in abertausend verschiedenen Konstellationen zu kombinieren. Die Spannung, die sich in mir aufbaut, bevor ich den nächsten Raum betrete. Die Freude darüber, eine weiteren Abschnitt bezwungen zu haben.

Genau für diese und noch viele andere Gründe findet der DLC The Binding of Isaac: Afterbirth seinen Weg auf meinen echten Platz eins. Denn auch wenn das Hauptspiel benötigt wird, stellt Afterbirth ohne Probleme ein eigenes, vollwertiges Spiel dar.