Story
Der böse Diktator General Di Ravello hat mit seinen Truppen jedes noch so kleine Inselstück Medicis belagert und ist auf der Suche nach dem teuren Rohstoff Bavarium. Die Bevölkerung leidet unter der Herrschaft des „Tropico-Manns“. Aus diesem Grund hat sich eine Rebellion geformt, die sich gegen Di Ravellos Truppen wehrt. Mit dabei sind der Hauptcharakter Rico Rodriguez, sein Kindheitsfreund Mario Frigo und die Wissenschaftlerin Dimah al-Masri, die stets neue Gadgets für Rico entwickelt. In Just Cause 3 gibt es neben dem bekannten Enterhaken und dem Fallschirm zusätzlich noch einen Wingsuit und die Möglichkeit, zwei Gegenstände mit Hilfe des Enterhakens zu verbinden. So kann man beispielsweise den Kopf einer Di Ravello Statue mit dem Boden verbinden. Per Knopfdruck zieht sich das Seil zusammen und die Statue kippt um. Außerdem lässt sich noch ganz viel anderer Schabernack damit treiben.
Gameplay
In Just Cause 3 gibt es relativ viele Gameplay-Elemente. Zum einen ist JC3 ein Third-Person Shooter, dessen Zielsteuerung ein wenig schwammig wirkt, an die man sich dann doch recht schnell gewöhnt. Sobald man einige Mods freigespielt hat, kann man auch über den R3-Knopf heranzoomen. Doch mindestens genauso wichtig wie die Shooter-Elemente sind die Fortbewegungsmöglichkeiten von Rico. Natürlich gibt es diverse Autos, Flugzeuge, Hubschrauber, Jetskis und Boote. Doch Rico kann sich um einiges schneller mit seinem Enterhaken fortbewegen. Ist man einmal mit der Steuerung vertraut, switched man schnell zwischen Enterhaken, Fallschirm, Wingsuit und freiem Fall hin- und her. Das macht unfassbar viel Spaß! Allerdings ist sowohl die Kamera, als auch die Zielsteuerung in der Luft etwas hakelig. Vor allem, wenn man mit dem Fallschirm über eine Stadt fliegt und ein bestimmtes Ziel abschießen will.
Just Cause 3 teilt sich in 3 verschiedene Missionsarten auf: Zum einen gibt es die Hauptmissionen, die mit einer netten, mal mehr mal weniger gut synchronisierten, Zwischensequenz eingeläutet wird. Hier gibt es die unterschiedlichsten Dinge zu tun: Ob mit dem Panzer einen Hubschrauber vom Himmel holen oder einer langen Wasserleitung bis in eine Untergrundbasis von Di Ravello folgen und dort alles zerstören. Die Hauptmissionen sind stets abwechslungsreich.
Weniger abwechslungsreich ist die zweite Missionsart, die im Prinzip die Sidequests ersetzt: Jede Stadt und jede Basis muss erobert werden. Das ist auf der riesigen Map eine ganze Menge Arbeit. Ich sage mit Absicht Arbeit, da sich nach der ersten kleinen eroberten Insel doch einige Städte optisch sehr ähneln und man immer wieder die gleichen kleinen Stützpunkte zerbombem muss. Man kann allerdings auf das Erobern verzichten und lediglich die von den Hauptmissionen geforderten Städte befreien. Somit bleibt die Abwechslung erhalten.
Um die neuen Modifikationen freizuspielen, gibt es die dritte Missionsart: Challenges. In den Challenges muss der Spieler mit einer bestimmten Gameplay-Mechanik Geschick beweisen und spielt bei erfolgreichem Abschluss Mods frei. So fahrt ihr mit einem Boot durch Ringe auf dem Meer und schaltet den „Bootsprung“ frei. Oder ihr fahrt Checkpoints mit dem Auto ab und erhaltet dadurch Nitro. Macht ihr Challenges für den Wingsuit, kann ein Boost für das Gleiten in der Luft freigespielt werden. Im Hauptmenü könnt ihr die freigespielten Mods an- und ausschalten.
Grafik
Die Grafik ist zwar nicht weltbewegend gut, doch macht sie einiges richtig. Schöne Farben mit hoher Sättigung und gut gesetzte Kontraste machen Just Cause 3 trotz Kantenflimmern und nicht allzu hohem Detailgrad unglaublich schön. Auch die Explosionen sehen sehr schön aus, vor allem, da sie länger andauern, als man denkt. Man hat nach jeder größeren Explosion einen kleinen Actionfilm-Moment. Die Charaktermodelle hauen mich nicht unbedingt vom Hocker, Gesichter wirken oft etwas leer. Außerdem gibt es immer mal wieder Framerate-Einbrüche, vor allem bei sehr großen Explosionen von vielen Vehikeln oder wenn man mit dem Auto sehr schnell unterwegs ist. Insgesamt ist die Grafik aber ein sehr guter Kompromiss, bedenkt man, wie groß die ladezeitenfreie Spielwelt ist.
Umfang
Just Cause 3 hat mich bisher 30 Stunden beschäftigt und ich bin noch lange nicht durch. Ich habe vor allem Städte befreit und Inselteile zurückerobert, weshalb ich noch einige Storymissionen vor mir habe. Außerdem habe ich mindestens 10 Stunden in Schabernack investiert, einfach weil es ein verrückteres GTA ist. Durch die Mods und Sidequests (die nicht auf der Map angezeigt werden), hat man selbst ohne Hauptmissionen eine Menge zu erkunden und erleben.
Allerdings hätte die Map auch um einiges kleiner sein können, da viel Fläche durch Wasser oder Gestein bedeckt wird und somit keinen sinnvollen Beitrag zum Spielgeschehen leistet. Auf der anderen Seite gibt es unterschiedliche Bauten, schöne Buchten, tolle Sonnenblumenfelder und niedliche Dörfer, die sehr individuell gestaltet wirken.
Fazit
Just Cause 3 ist definitiv kein perfektes Spiel. Die Storymissionen sind mal spannend, mal repititiv und langweilig. Die Synchronsprecher machen teilweise sehr gute Arbeit, ab und an hatten sie wohl einfach keine Lust. Technisch gibt es einiges zu bemängeln, mich persönlich haben die seltenen Framerateprobleme und die etwas längeren Ladezeiten nicht gestört. Insgesamt kann ich Just Cause 3 definitiv empfehlen. Vor allem Open-World Fans, die mit GTA groß geworden sind und auch vor einem Saints Row nicht zurückschrecken. Es geht verrückter her als in einem GTA und doch ist JC3 so bodenständig, dass es nicht in Albernheit abdriftet und zu einem Saints Row wird. Wer gerne mit Wingsuit und Fallschirm durch die Luft gleiten will und seinen Hubschrauber in die nächste Tankstelle fliegen möchte, bekommt bei Just Cause 3 auf jeden Fall einiges geboten.