Fallout 4

Fallout 4

Tine Wittler präsentiert: Minecraft in vier Wänden. Im neuen Fallout-Teil von Bethesda Softworks lohnt sich das Looten nun fast doppelt! Wer vom Questen und Grinden genug hat, kann sich nun sein eigenes Lager errichten und viel Liebe in die Einrichtung seines Eigenheims stecken. Doch weshalb lohnt es sich wirklich, Fallout 4 zu spielen? Die Antwort auf diese Frage erfahrt Ihr in den nächsten Absätzen.

Story

Nachdem der Spieler seinen Charakter erstellt hat, verbringt er die ersten Minuten im Örtchen Sanctuary, das kurz darauf atomar verseucht wird. Der Protagonist sucht im Vault 111 mit seiner Familie Schutz und wird für 200 Jahre eingefroren.

Nach dem Auftauen wird euer Lebensgefährte umgebracht und euer Sohn namens Shaun geraubt. Jetzt startet Ihr einen Rachefeldzug quer durch das Ödland und trefft dabei auf viele böse, verrückte, lustige und liebenswerte Menschen und Mutanten. Jeder Charakter in der Welt von Fallout 4 ist synchronisiert. Dabei macht auch die deutsche Synchro eine sehr gute Figur. Puristen werden sich die Haupt- und Nebenquests allerdings im Originalton erklären lassen.

Das Sklaverei-Grundthema ist ziemlich spannend und wirkt sehr glaubhaft. Aus Spoiler-Gründen werde ich allerdings nicht weiter darauf eingehen.

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Gameplay

Looten und Leveln steht bei Fallout 4 an der Tagesordnung. Fast jeder Gegenstand, den Ihr findet, kann eingesammelt oder weiterverarbietet werden. Durch das vielfältige Crafting-System ergibt nun auch das Aufsammeln von Schrott einen Sinn. In den älteren Teilen der Rollenspielreihe konnte man unnötige Gegenstände nur verkaufen. Jetzt kann man sich aussuchen, was man mit dem Schrott anstellt. Entweder tauscht ihr ihn gegen Kronkorken, die Währung in Fallout 4, ein oder verarbeitet ihn weiter, um neue Häuser, Bunker, Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände zu bauen.

Das S.P.E.C.I.A.L.-Skill-System ermöglicht eine sehr individuelle Charakterentwicklung und hat auch im späteren Spielverlauf noch große Auswirkungen. Durch einen Levelaufstieg erhält der Spieler einen Skillpunkt, den er auf eines der sieben verschiedenen Talente (Strength, Perception, Endurance, Charisma, Intelligence, Agility und Luck) verteilen kann. Jedes Talent zieht einen langen Schwanz aus Mods und Perks hinter sich her, durch die der Spieler viele Vorteile im Spiel erhalten kann. Manche Missionen können auch erst beendet werden, wenn eine bestimmte Fähigkeit freigespielt wurde. Dieses Prinzip ist durch die Individualisierungsmöglichkeiten sehr motivierend!

Die verbesserte Shooter-Steuerung funktioniert vor allem in der Ego-Perspektive sehr gut. Natürlich macht sie Fallout 4 nicht zu einem Call of Duty, allerdings wirken die Schusswechsel viel flüssiger und fairer. Das V.A.T.S.-System sorgt ebenfalls für das gewohnte Fallout-Feeling. Per Knopfdruck kann der Spieler in einen Zeitlupen-Modus wechseln und entscheiden, auf welches Körperteil des Gegners er schießen will. Jedes Körperteil ist mit einer Prozentzahl versehen, die angibt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Treffers ist.

Außerdem gibt es viele individuelle Gegnertypen mit den unterschiedlichsten Angriffstaktiken und Fähigkeiten. Man rennt also nicht durch eine Horde immer gleicher Gegner, sondern wird stets von  neuen Mutanten überrascht, die zudem auch noch ziemlich cool aussehen.

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 Grafik

Fallout 4 kommt mit einem sehr glaubwürdigen Weltdesign einher. Selten habe ich so ein spannendes Ödland erlebt, weder bei einem Rage, noch bei einem Mad Max. Und die Liste der Wasteland-Spiele geht noch weiter.
Vor allem die Städte sind liebevoll und bunt gebaut, sodass man sich des Öfteren beim Mustern der hintersten Ecken ertappt. Auch die Wassereffekte sehen schön aus, vor allem wenn die Sonne allmählich untergeht und sich verschiedene Farben an der Wasseroberfläche spiegeln.
Die stimmungsvolle Beleuchtung in den verschiedenen Arealen macht einen Großteil der Spannung des Spiels aus.

Leider ist das Spiel nicht frei von Bugs und Glitches, was aber durch die vollgepackte Welt gut zu verkraften ist. Dennoch stört es schon ein wenig, wenn die Framerate massiv einbricht oder man in einem Schutthaufen hängen bleibt und sich fünf Minuten lang nur auf der Stelle bewegt.

Ein Grafik-Wunder ist Fallout 4 dennoch nicht. Auf den Konsolen herrscht permanentes Kantenflimmern, Texturen laden gern mal etwas nach und die Charaktermodelle könnten auch noch aus der letzten Konsolengeneration stammen. Wem die Grafik sehr wichtig ist, sollte sich die PC-Version installieren und die Grafik dementsprechend hochschrauben.

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Umfang

Fallout 4 bietet eine große, prall gefüllte Spielwelt mit Unmengen an Aufgaben, in der sich das Erkunden jedes Winkels lohnt. Das riesige Waffen- und Rüstungssortiment ist ein Fest für alle Spieler, die Wert auf Individualisierungsmöglichkeiten legen. Kurz vor dem Durchspielen ergeben sich vier Fraktionen, denen sich angeschlossen werden kann, mit jeweils einem eigenen Ende.
 

Fazit

Fallout 4 setzt abermals neue Maßstäbe was Umfang und Modifizierungsmöglichkeiten in einem Action-Rollenspiel angeht. Auch die Wasteland-Thematik wird in Fallout 4 unfassbar gut bedient, sowohl grafisch als auch inhaltlich. Wer mit den kleinen technischen Problemen leben kann, wird auch auf der Konsole ein optisch schönes Spiel erleben. Die verschiedenen Arten des Kampfes bieten sowohl Rollenspiel- als auch Shooterfans genug Möglichkeiten, eine eigene Spielweise zu kreieren.

Fallout 4 ist seit dem 10. November 2015 für die Playstation 4, XBOX One und dem PC erhältlich.