Weltenbaum in Gefahr – Eitr

Am Stand des Publishers Devolver Digital hatte ich die Chance, den Titel Eitr des Londoner Zwei-Mann-Studios Eneme Entertainment anzuspielen. An die Hand genommen wurde ich bei meiner Sitzung von den beiden Entwicklern David Wright (Designer) und Tobi Harper (Coder), die neben hilfreichen Tipps zum eigentlichen Gameplay und interessanten Details zur Entwicklung auch sonst viel zu erzählen hatten.

Bei Eitr handelt es sich um einen Mix aus aktuellen Action-Rollenspielen wie Dark Souls und klassischen Hack-and-Slay-RPGs wie den ersten beiden Diablo-Teilen. Die beiden Entwickler machen auch keinen Hehl daraus, dass es sich bei genannten Serien um ihre mitliebsten Spiele handelt und diese eine Menge zu Eitrs Entstehungsgeschichte beigetragen haben.

Der Einfluss der Souls-Reihe macht sich bereits beim ersten Starten bemerkbar, das Interface ist sehr ähnlich aufgebaut. Neben dem Lebens- und Ausdauerbalken haben wir noch einen Überblick darüber, wie viele Phiolen wir noch zur Verfügung haben und welche Zweitwaffe samt magischer Spezialfähigkeit wir gerade mit uns führen.

Wir bewegen uns als die „Schildmaid“ durch eine düstere Fantasy-Welt, angesiedelt in der nordischen Mythologie. Der Gott der Streiche Loki hat mit der giftigen Substanz Eitr den Weltenbaum Yggdrasil vergiftet, so dass die neun an seinen Wurzeln hängenden Welten von einer mysteriösen Plage heimgesucht werden. Für uns gilt es fortan, die Länder von der Seuche zu befreien und unser eigenes Schicksal zu entdecken.

Bereits bei den ersten Schritten die wir in der Spielwelt tun, fühlen sich trotz der isometrischen Ansicht an wie Dark Souls. Das liegt vor allem an dem sehr ähnlichen Movement, wir können per Tastendruck mit einem flotten Dash ausweichen oder durch gedrückt halten sprinten. Allerdings gilt stets, die Ausdaueranzeige im Blick zu behalten, nicht dass wir im entscheidenden Moment nicht der Lage sind, den finalen Hieb auszuführen.

Durch einen geschickten Dash nach hinten kann so mancher Breitseite entgangen werden.

Durch einen geschickten Dash nach hinten kann so mancher Breitseite entgangen werden.

Im Kampf können wir einerseits mächtige Hiebe austeilen, die wir, ähnlich wie bei Zelda, auch aufladen können, um so eine Kreiselangriff auszuführen der mehrere Feinde auf einmal verletzt. In Kombination mit beispielsweise der Blitz-Fähigkeit, die unsere Angriffe über eine begrenzte Zeit mit Elektroschaden versieht, teilen wir ordentlich Schaden aus. Sollte ein Gegner blocken und so unsere Attacken abwehren können wir seine Deckung mit einem beherzten Tritt durchbrechen. Zur Abwehr steht uns ein simpler Block oder die Fähigkeit zu parieren zur Verfügung. Allerdings benötigen die Gegenangriffe einiges an Timing, um sie erfolgreich durchführen zu können. Mit dem rechten Stick können wir extrem flott wählen, welchen Gegner wir gerade anvisieren wollen.

Genretypisch gilt es auch bei Eitr die Bewegungsmuster der Feinde genau auswendig zu lernen, um im entscheidenden Moment ausweichen zu können. Die Standardgegner in der Demo haben sich meist ziemlich einfach legen lassen, beim Boss musste ich allerdings klein begeben. An dieser Stelle verrieten mir Wright und Harper, dass es ihnen angeblich selbst noch nicht gelungen war, den riesigen Sensenmann in seine Schranken zu weisen. Ob das der Wahrheit entspricht wissen wohl nur die beiden selbst.

Eitr macht bereits in seiner frühen Phase einen sehr runden Eindruck, die Spielwelt ist faszinierend und bedrohlich zugleich und das vertraute Kampfsystem ist ebenso belohnend wie fordernd. Sollte sich auch das fertige Spiel ebenfalls so anfühlen steht allen Fans von Dark Souls, Bloodborne und co. ein richtiger Leckerbissen zur Verfügung. Obwohl ich selbst nie mit den From Software-Titeln warm geworden bin, habe ich durch meine Anspielsitzung richtig Lust auf den Titel bekommen.

Irgendwann 2016 wird Eitr für den PC und die PS4 erscheinen, ein genaues Datum konnten mir die Entwickler noch nicht nennen.