Game Of The Year – Tims Top Ten

Meine Top ist die Krönung eines wundervollen Videospiel-Jahres mit meinen liebsten Menschen von PIXELBURG und Euch! Danke dafür! Starten wir mit Platz 10!

Platz 10: Destiny

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Destiny war eine lange Zeit der heißeste Anwärter für mein persönliches Game Of The Year. Ich war dem Hype kurz vor dem Release dann doch so vollends verfallen, dass ich mir kaum vorstellen konnte, jemals wieder ein anderes Spiel spielen zu wollen. Destiny kam und begeisterte mich – ein Titel der auf der Playstation 4 so unfassbar gut aussah, sich toll spielte und mir eine vemeintlich offene Welt mit verschiedenen Raumschiffen, Waffen, Rüstungen und zahlreichen Quests versprach.

Mit jeder gespielten Minute bröckelten kleine Bruchstücke von der goldenen Statue eines Guardians, die ich mir in den Vorgarten gestellt hatte, ab und zu guter letzt blieb nicht viel mehr als ein lautes Seufzen, wenn ich mich heute an meine Naivität zurückerinnere.

Aber nicht alles ist letztendlich so schlecht wie es erst einmal klingen mag. Und Destiny war nicht so übel, wie der Nachgeschmack der sich bis heute pelzig auf unsere Zungen legt.

Ich spielte Destiny mit sehr geringem Fokus auf PvE, sondern fand meinen Spielspaß immer nur im direkten Kampf, Spieler gegen Spieler. Da machte Destiny auch alles richtig, war schnell, massiv und fordernd. Doch das später benötigte Farming zur Aufbesserung der Waffen und Rüstungen in immer gleichen Instanzen und Missionen tötete zum Ende hin sämtlichen Spaß und Wiederspielwert. Aber Scheiß egal – ein verdienter Platz 10 meiner Liste geht an Bungies Meisterwerk, das ich am liebsten durch mein kleines Meme hier beschreibe.

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Platz 09: Octodad

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Ich fange, während ich diese Zeilen tippe, hemmungslos an zu lachen. Alleine bei den Gedanken an dieses wunderschöne Stück Videospiel.

Young Horses hatten mit dem ersten Octodad-Spiel ein banales Adventure geschaffen, das in seiner Geschichte absurder nicht hätte sein können. Octodad, der Vater und Ehemann einer 4-Köpfigen Familie – alles keine Octopoden, sondern Menschen. Er – ein Octopus in perfekter Verkleidung. Hidden in Plain Sight. Sein Erzfeind – der Sushi-Koch und dazu eine Steuerung die entweder jede Sehnenscheidenentzündungen der Welt heilen könnte, oder auch alle Bänder im Handgelenk gleichzeitig reißen lassen könnte. In Octodad habe ich mich verliebt. Direkt im ersten Trailer und in den vielen Stunden mit dem Vorgänger. Und der Nachfolger hat mich nicht enttäuscht, sondern mir eine fantastische Zeit bereitet, die mir bis heute, so wie eben gerade, ein Lachen herauskitzelt. Allein das ist doch mindestens einen neunten Platz wert.

Platz 08: Transistor

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Dieses Top-Down-Adventure hat mich vollends verzaubert. Beim ersten Anblick von Red und ihrer Geschichte, konnte ich eine gewisse jugendliche Verknalltheit nicht ganz verbergen. Als Kommunikationsdesigner bin ich ein sehr visueller Typ, der sich schnell für äußere Schönheit begeistern kann und sich auch schnell endgültig verguckt, wenn dahinter auch die Message stimmt. Und Transistor hat auf diesem Wege schon so viel richtig gemacht. Die Story ist absurd, wirkt aber nicht albern. Trotz eines bunten, glitzernden Looks ist die Stimmung sehr tief und immersiv und fesselt einen an das Schicksal der Protagonisten. Der unfassbar beste Soundtrack meines Videospieljahres rundet das Ganze ab. Nur beim Gameplay hätte ich ein paar Problemchen anzumerken, aber die sind ganz allein mein Problem, nicht das des Spiels.

Platz 07: Nidhogg

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Kon sprach von diesem Spiel in so hohen Tönen, dass ich kaum umher kam eine Gegenposition einzunehmen. Schließlich hatte er mir von Divekick bereits versprochen, das kompetetive Gameplay revolutioniert zu haben und das kam bei mir so gar nicht rüber. Mit dieser nötigen Distanz wagten wir uns gemeinsam an Nidhogg und mein Herz ging auf.

So hässlich (hier spricht ein Kommunikationsdesigner der Nidhogg für seinen Look gleichermaßen hasst wie liebt), so schnell, so direkt, so unfair, so fair, so hart, so nervig, so lustig, so „ICH HASSE DICH KON“.

Nidhogg ist nicht nur wegen des dynamischen Soundtracks von Daedalus ein grandioses Erlebnis, sondern weil es auf so einem simplen Wege die Gefühle aus der Kindheit wiederbelebt. Mir würde kein Spiel einfallen das ich dieses Jahr lieber gespielt hätte, wenn es darum ging, einem Kumpel den Arsch zu versohlen. Platz 7 für dich, kleiner Wurm.

Platz 06: Hearthstone

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Schon mit Nidhogg hatte ich Schwierigkeiten der Einordnung, ab jetzt wird es aber unsagbar schwer. Denn die folgenden Spiele und auch dieses hier könnten auch wild gewürfelt in jeder anderen Reihenfolge auf meiner Liste stehen.

Ich bin Warcraft-Fan durch und durch. An wohl keiner Videospiel-Story liegt mir so viel und mit keinem Universum fühle ich mich so verbunden. In Warcraft 1 – 3 durfte ich in die Rollen der wichtigen, geschichtlichen Akteuere schlüpfen und die Storyline prägen, doch durch World Of Warcraft wurde ich, als Individuum Teil davon. Ich kämpfte mit Mortok, meinem Jäger gegen Ragnaros den Feuerfürsten, brachte Nefarian, Onyxia und später irgendwann auch Arthas zu Fall.

Die verschiedenen Facetten und Erzählstränge sind bis heute meine liebsten Fantasy-Geschichten. Selbst als Fan von Tolkien und George R.R. Martin würde ich vor Chris Metzen und Samwise Didier noch eher einen Kniefall machen.

Somit bin ich vermutlich die perfekte Zielgruppe für ein Spiel wie Hearthstone. Ein Trading-Card-Game mit den Charaktären meines Lieblingsuniversums. Ein Kartenspiel bei dem ich zu jeder Karte eine Geschiche kenne, sowas hatte ich zuletzt bei Pokémon.

Viele viele Runden mit feinsten Adjustierungen meines Decks gingen ins Land und noch heute schaue ich ab und zu mal auf dem Spielbrett vorbei und probiere mein Glück.

Ich liebe Hearthstone und Warcraft und deshalb ist ein Blizzard Spiel das sich mit diesem Universum beschäftigt grundsätzlich irgendwo in meiner GOTY-Liste.

Platz 05: Wolfenstein: The New Order

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BAMM! Die Tür splittert unter der Last eines riesigen Lederstiefels – HIER IST B J BLAZKOWICZ und hat eine Minigun und zerballert jetzt alles in Feinstaub das sich auf 50 Meter nähert.

Wolfenstein ist Videospielgeschichte und gerade deshalb ist es so schwierig in die Fußstapfen der Großeltern zu schlüpfen und alles richtig zu machen. Die Hoffnungen der Spielerschaft wurden erfüllt – Machine Games brachte uns einen First Person Shooter fernab von Auto-Heal und Godmode. Wir sammelten plötzlich wieder Medipacks, hatten mit Munitionsknappheit zu kämpfen und schnetzelten uns durch mein Lieblings-Feindbild, PEGIDA-Aktivisten Nazis.

Und trotz einer gewissen Komik, die man dem Franchise ja niemals absprechen konnte, bewegt einen The New Order auf eine völlig unvorhergesehene Weise. Die Story geht streckenweise heftig an die Nieren, überrascht mit bitterernsten Episoden und vergisst aber gleichzeitig nicht dass es einen gewissen Fan-Service mit brachialer Comedy-Action zu erfüllen hat.

The New Order ist ein vollkommenes Wolfenstein und fordert dich dazu auf, das Shooter-Gameplay der letzten Jahre mal wieder abzulegen und dich auf die Anfänge zu besinnen.

Unvergessene Szenen: Bubi und Engel im Zugabteil, das Gefangenenlager und Totenkopfs Folterkammer samt schwerer Entscheidung.

Platz 04: Threes

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Auch wenn das hier meine persönliche Top-10 ist muss ich auch über René und Kon sprechen. Schließlich sind diese beiden jungen Herren nicht nur in diesem Jahr ständige Begleiter, sondern dadurch unumgänglich auch ständige Einflussnehmer auf meine Wahrnehmung.

In diesem Jahr haben wir wohl alle kaum ein Spiel so viel gespielt wie Threes. In kurzen bis mittellangen Runden, in der Bahn, im Bus, im Bett, auf dem Klo, während der Wartezeit, im Studio, in Pausen, einfach immer.

Der Rip-Off 2048 sagt mittlerweile jedem Menschen etwas, der ein Smartphone besitzt. Und somit hat das Spielprinzip von Threes so weite Kreise gezogen, wie kaum ein anderes Handyspiel im Jahr 2014.

Ich liebe die Illustration, das Sound-Design (Ja, man sollte diesen Puzzler mit Ton spielen) und den ständigen Ansporn den anderen die eigenen Rekorde unter die Nase zu halten. Auch wenn es gegen René schwer ist. Der Arcade-König trägt seine Krone leider völlig zurecht.

Sivro, Threes – ich liebe euch.

Platz 03: Call Of Duty: Advanced Warfare

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Ich kam dieses Jahr bei dem neuen Call Of Duty-Teil in den Genuss einen Tag vor Release bereits mit der Story durch zu sein. Ich war krank und lag zuhause im Bett herum und konnte mich immer nur ein paar Stündchen mit irgendetwas befassen, bevor mein Kopf ganz matschig wurde. Mit Aspirin Complex reichte es für die Single-Player-Kampagne von CoD.

Und das ist kein Minuspunkt. Ich erwarte von einem Teil der Reihe keinen 20-Stündigen Knobelspaß mit Rätselpassagen der mich möglichst lange bei der Stange hält. Ich erwarte eher The Transporter als den Hobbit. Ein Drehbuch das seine Höhen und Tiefen hat, aber auch zum Punkt kommt.

Zu Beginn erwartete man eine völlig lineare Story, die zwar einen Twist hat, aber bei dem man schon weiß wann er kommt und wie er aussehen wird. Diesmal weit gefehlt. Zwei Twists, einer weitestgehend unerwartet und ein dritter, den man dann erwartet hatte, blieb aus.

So spielte Advanced Warfare mit den Vorurteilen der Community und zeigte sich in völlig neuer Pracht.

Das Gameplay entsprach einem echten CoD – was diesmal aber umso erstaunlicher war, da durch Exo-Skelette und hohe Sprünge Elemente dazukamen, bei denen einem Game-Designer auch mal schnell die Hand ausrutschen kann, bis man sich plötzlich in einem völlig überzogenen Super-Soldier-Epos wiederfindet, in dem nicht der Charakter und der Spieler, sondern der Anzug alles erledigt. Crisis, ich weiß dass du das liest, und ja ich meine dich.

Die Grafik war bombastisch. Für mich der Moment in dem ich nicht anders konnte als zu pausieren und rumzuschreien, wir hätten endlich die neue Konsolengeneration erreicht.

Ich bin immer noch völlig euphorisch und verbeuge mich vor Slegdehammer Games, die sich zuerecht in die Riege der außergewöhnlichen Shooter-Produzenten einreihen durften.

Platz 3, damit Bronze, und damit eine großer Hut, den ich ziehe – vor CoD: Advanced Warfare.

Platz 02: Titanfall

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Ready for Titanfall.

Schon auf der E3 2013 und der Gamescom war vielen klar dass sich Titanfall in die Herzen der Spieler schleichen dürfte. Unzählige Game Of The Show-Awards, Loblieder und positive Kritiken sollten einen Weg ebnen für die Zukunft des Shooter-Genres.

Und für mich hat all das geklappt. Titanfall IST die Zukunft des Shooters. Oder zumindest die richtige Innovation und Evolution. Es gibt dir alles, was du willst. Es ist schnell, direkt und taktisch oder behäbig, rabiat und zerstörerisch. Du bin Tom und Jerry gleichzeitig. Der listige kleine Pilot, oder der schwere, riesige Titan. Beide gefährlich auf ihre eigene Weise. Keiner klar überlegen. Ein Balancing wie von Götterhand.

Dabei verzichtet Titanfall auf eine Story (braucht es nicht) und dynamisch, zerstörbare Umgebungen (soll es nicht) und liefert dir so am Ende einen Multiplayer der sich anfühlt wie Quake küsst Gears Of War küsst Counter Strike küsst Assassins Creed.

Lange Knutschkette und irgendwie dennoch das perfekte Familienglück.

Ich habe Stunden in Titanfall verbracht. Schwitzend, Angestrengt, Gestresst, aber auch Entspannt, Leichtfüßig und Lachend.

Dieses Spiel macht so viel Spaß und so viel richtig, dass ich es kaum erwarten kann, wenn sich bei einem zweiten Teil die Türen für alle Plattformen öffnen und endlich jeder mit seinem Titan spazieren gehen kann.

Platz 2 für Titanfall.

Platz 01: Mittelerde: Mordors Schatten

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Tadaaaa! Mein Game Of The Year ist Monoliths Mittelerde Mordos Schatten.

Fast wäre es unter meinem Radar entlang geflogen, aber zu richtigen Zeit wurde ich darauf aufmerksam und konnt mich so an der Schönheit dieser Perle ergötzen.

Die Last auf den Schultern der Entwickler und vorallem der Autoren möchte ich an dieser Stelle einmal wertschätzen.

Alter, das waren ganz schön große Fußstapfen in die ihr das getreten seid. Und eure Füße passen sogar fast hinein.

Klar, an vielen Stellen wirkt Talion ein wenig fehlplatziert in der Welt von Mittelerde. Aber in einem von Fans seit Jahrzehnten geliebten Franchise als neuer Charakter Fuß zu fassen ist eben auch nicht leicht. Die Story hat ihre Macken, doch all das verzeihe ich völlig, wenn ich überlege wie viel flacher die Story anderer Spiele ist, die sich nicht an dem wohl erfolgreichsten Fantasy-Epos aller Zeiten messen lassen müssen.

Talion ist kein Held mit dem man sich identifizieren kann. Und das soll man auch nicht. Er ist ein Rachegeist, beflügelt vom Schmied der Ringe der Macht, Celebrimbor.

Gemeinsam reisen sie durch das schaurig hässlichste und gleichzeitig schönste Mordor, das jemals dargstellt wurde. Trostlos, verwesend, dunkel, grau und dennoch so lebendig.

Mit dem Nemesis-Gegnersystem wurden spielerisch neue Maßstäbe gesetzt. Deine Feinde erstarken an deiner Vernichtung, passen sich deinen Stärken an und lernen dazu. Sie schaffen es zu flüchten und kehren später wieder zurück um dir so richtig den Arsch zu versohlen. Alles fühlt sich so an, als hätten deine Taten tatsächliche Auswirkungen auf die Spielwelt  – weil es so ist.

Und ein solches Spielprinzip ist neu und erfrischend, macht Spaß und treibt dich immer dazu an wieder einen Schritt nach Mordor zu wagen.

Das Kampfsystem, bekannt aus den Batman-Arkham-Spielen war seinerzeit hochgelobt und verdient diese Lorbeeren auch noch heute. DAS IST MAL IMPACT. Das ist mal Geschwindigkeit. Das ist mal ein sauberer Einsatz von QTEs.

Mittelerde: Mordors Schatten hat dieses Jahr großes gezeigt. Eine Richtung und eine Innovation. Sollte maßgeblich sein für ähnliche Spiele und reiht sich so vor Titanfall auf Platz 1 ein.