Angespielt: Civilization: Beyond Earth – Nur noch eine Runde…

Anmerkung: Wir sind stets bemüht Euch coole Spiele zeitnah zum Releasetermin vorzustellen. Leider hat uns die Presseversion von Civilization: Beyond Earth erst vor Kurzem erreicht, obwohl sie laut 2K Games pünktlich verschickt wurde. Mittlerweile steht fest, dass dahinter nur eine Verschwörung aus Illuminaten und der Deutschen Post stecken kann! Wir hoffen, ihr nehmt uns die Verzögerung nicht übel! Viel Spaß beim Lesen!

 

Wenn ich eine Liste von Spielen erstellen müsste, die mich am längsten vor dem Bildschirm festhielten, dann wäre Civilization 5 definitiv weit vorne mit dabei. Selbst vier Jahre nach dem Release spielt es sich, dank zahlreicher Addons, Mods und Patches, immer noch fantastisch. Logisch, dass ich da erstmal große Augen bekam, als Beyond Earth angekündigt wurde. Ich war immer ein wenig traurig, als ich in Civilization 5 mein Raumfahrtprogramm fertigstellte und das Spiel dadurch beendete. Im neuen Ableger der Serie stellt der Aufbruch ins All nämlich erst den Beginn der Reise dar!

Ich packe mein Raumschiff und nehme mit…

Am Anfang einer jeden Reise in ferne Galaxien stehen immer zwei Dinge: Ein Raumschiff und jemand, der die Kiste bezahlt. So auch in Beyond Earth, dort wählen wir zu Spielbeginn erstmal einen Sponsor, der neben dem nötigen Kleingeld auch nützliche Boni mitbringt. Ich entscheide mich bei meinem ersten Spiel für die Panasien-Kooperative, die eine verbesserte Industrie bereitstellt. Typisch für Civilization könnte ich meinen Sponsor (also meine Nation) nun auch noch individualisieren und ihr so beispielsweise einen neuen Namen oder Vorsitzenden verpassen.

Mit einem leeren Raumschiff in die Ungewissheit aufzubrechen wäre reichlich dumm. Deshalb geht’s nach der Wahl des Sponsors direkt weiter zur Ausstattung des Schiffs. Hier haben wir jeweils die Wahl aus fünf Optionen.
So entscheiden wir über die Kolonisten, die als erstes Fuß auf die fremde Welt setzen sollen. Wer beispielsweise Ingenieure mitbringt, erhält zu Beginn einen Bonus auf Produktionszeiten. Wissenschaftler hingegen sorgen für beschleunigte Forschung, Flüchtlinge für schnelleres Wachstum, und so weiter. Ähnlich verhält es sich bei der Fracht: Beladen wir das Schiff mit zusätzlichen Rohstoffen, Maschinen oder doch lieber mit Waffen, um gegen ungemütliche Aliens gewappnet zu sein?  Zu guter Letzt dürfen wir unseren Weltraum-Kahn noch mit einer Spezialausrüstung ausstatten, die beispielsweise schon bei der Landung sämtliche Küstenumrisse der Welt aufdeckt.

CivBESponsor

Hamburg vom anderen Stern

Sind alle Vorbereitungen getroffen, kann die Reise endlich losgehen. Wir wählen aus verschiedenen Planeten, die alle unterschiedliche Ökosysteme mitbringen. So könnten wir uns in dieser Partie auf einem erdähnlichen Planeten niederlassen oder unser Glück auf einer Welt versuchen, die mit pilzartigen Pflanzen übersät ist. Haben wir uns entschieden, fehlt nur noch die Suche nach einem passenden Landeplatz. Schließlich wollen wir unsere Kolonisten nicht irgendwo im Nirvana absetzen. Ist auch dieser gefunden steht unser erster Außenposten: New-Hamburg.

Nun geht es in gewohnter Civilization Manier weiter. Wir bauen Gebäude, erkunden den Planeten und erforschen dabei die neuesten Technologien. Ich könnte Euch hier jetzt beschreiben, wie ich mich gemütlich durch die nächsten 200 Runden klicke, das wäre für die meisten von Euch aber wahrscheinlich sterbenslangweilig. Stattdessen möchte ich Euch kurz die Neuerungen vorstellen, die ich an Beyond Earth am spannendsten finde. Immerhin hat es das Spiel auf Platz 5 meiner Game of the Year Liste geschafft!

CivBENewHamburg

Gefährliche neue Welt

Eines wird in jeder Beyond Earth Partie relativ schnell klar: Wir sind nicht allein! Nicht nur, dass im Laufe der Zeit auch die anderen Sponsoren auf unserem Planeten landen. Nein, es wimmelt geradezu vor außerirdischen Lebensformen, die nicht immer den freundlichsten Eindruch machen. Hinzu kommen giftige Gaswolken und Riesenwürmer, auf dessen Speisekarte unsere Einheiten und teilweise sogar unsere Städte stehen. Gerade zu Beginn kämpft unsere erste Kolonie daher ums Überleben in der fremden Welt! Eine coole Abwechslung zur sonst immer gleichen Anfangsphase der Vorgänger-Spiele.

CivBEAliens

Civilization meets Warcraft

Quests in Strategiespielen haben schon damals bei Warcraft erstaunlich gut funktioniert. Das dachte sich wohl auch der Entwickler Firaxis und so kommt Beyond Earth ebenfalls mit einem Questsytem daher. Nicht, dass es dem Spiel an Langzeitmotivation mangeln würde. Nein, die Quests sind allerdings ein abwechlungsreiches Feature, das zur Erkundung des Planeten ermutigt und obendrein den Wiederspielwert erhöht. Absolvieren wir nämlich eine Quest, können wir häufig aus verschiedenen Belohnungen auswählen und zum Beispiel Gebäuden oder Einheiten einen einzigartigen Bonus verpassen. Diese können sich auf lange Sicht spielentscheident auswirken und laden dazu ein, sich in der nächsten Partie vielleicht anders zu entscheiden.

CivBEQuests

 

Terminatoren, Hippies und Alien-Hasser

So cool der Raumschiff-Baukasten zu Beginn des Spiels wirkt, so einfach ist er auch. Denn sobald die ersten 100 Runden ins Land gegangen sind, interessiert es kaum noch, ob man nun mit Flüchtlingen oder Ingenieuren gelandet ist. Zum Glück weiß Firaxis aber auch hier Abhilfe und die kommt in Form der Affinitäten.

In Beyond Earth kann unser Volk eine bestimmte Gesinnung annehmen. Je nachdem, wie wir Quests abschließen, welche Technologien erforscht und welche Gebäude gebaut werden, erhalten wir Affinitätspunkte für die Gesinnungen Vorherrschaft, Reinheit oder Harmonie. Haben wir genügend Punkte gesammelt, steigen wir in einer Affinität um eine Stufe auf und schalten so beispielsweise Spezialeinheiten und weitere Volksboni frei. Dabei entwickelt sich unser anfangs gesichtsloses Völkchen langsam zu gefährlichen Mensch-Maschinenwesen (Vorherrschaft), friedenssuchenden Alien-Hippies (Harmonie) oder fremdenfeindlichen Alien-Hassern (Reinheit).

CivBEAffinty

 Fazit

Liebhaber der Rundenstrategie bekommen mit Civilization: Beyond Earth einen soliden Titel mit vielen coolen Features und dem typischen „Nur noch eine Runde, dann gehe ich ins Bett.“-Faktor, der so gut wie jedes Sid Meier’s Game auszeichnet.

Ich wage zu behaupten, dass jeder, der mit dem letzten Civilization seinen Spaß hatte, auch Gefallen an Beyond Earth finden wird. Ich warne Euch jedoch davor, die beiden Titel zu eng miteinander zu vergleichen. Wie bereits erwähnt hatte Civ 5 nun über vier Jahre Zeit um zu der außergewöhnliche guten Strategieperle heranzureifen, die es heute ist. Stellt Euch Beyond Earth daher nicht als Fortsetzung, sondern als Abstecher in eine andere Richtung vor.

Außerdem lege ich Euch ans Herz, die Mod-Datenbank des Steam Workshops zu durchstöbern, denn die Community hat mittlerweile allerhand coole Modifikationen entwickelt, die das Spiel noch weiter bereichern.

Habt Ihr Fragen oder Anregungen? Ich freue mich wie immer über Eure Kommentare! Viel Spaß auf Eurer eigenen Reise ins Ungewisse!