Ich bin selbst ein wenig traurig, wie selten ich doch zum ausführlichen Zocken komme. Da ist es doch ganz gut, das letzte Jahr revue passieren zu lassen. Liegt es etwa daran, dass keine guten Spiele veröffentlicht wurden? Ich denke eher nicht. Natürlich interessieren mich vor allem Spiele aus bestimmten Genres (ich frage mich immernoch warum ich keine Wii U oder keinen 3DS besitze, denn Jump&Run und JRPGs gibt auf diesen Plattformen zu genüge), aber ich möchte natürlich auch miterleben, wie sich die Current-Gen Konsolen schlagen.
Ich denke die Gründe für meinen geringen Spielekonsum sind folgende:
1. Ich habe gespielt, nur nichts neues!
2. Ich hatte bis Anfang November lediglich eine XBOX 360 in meiner Wohnung stehen.
3. Die studentischen Probleme: Keine Zeit, obwohl man Zeit hat. Kein Geld, weil man kein Geld hat.
Aus diesen drei Gründen bekommt ihr von mir meine Top 7 der besten Spiele 2014. Ich beachte dabei JEDES Spiel, auf jeder Plattform und aus jedem Genre. Es zählt einzig und allein, wie viel Spaß ich hatte und wie sehr es mich an den Bildschirm gefesselt hat.
PLATZ 7: Endless Legend
Ich habe mich seit der Gamescom sehr auf dieses Spiel gefreut. Im Interview mit Amplitude Studios haben Sebastian und ich vieles über das Spiel erfahren. Ich war richtig gehyped! Habe sogar immernoch das T-Shirt im Schrank. Ich hoffe, ich passe da bald wieder rein.
Als das Spiel dann endlich erschien, konnte ich es kaum abwarten, es zu spielen. Ich will nicht sagen, dass ich enttäuscht wurde, allerdings habe ich mir als Strategie-Muffel den Einstieg sehr schwer gemacht. Das Spiel ist sehr komplex und lebt auch davon, genau das will und soll es sein. Nur habe ich mir einen simpleres bzw. ausführlicheres Tutorial gewünscht, welches nicht nur aus Text besteht. Aber wie gesagt: Ich bin ein Strategie-Muffel und wurde wohl eher vom Universum hinter Endless Legend gepackt, als von den Spielmechaniken.
PLATZ 6: Driveclub
Driveclub war mein erstes Spiel, als ich mir die Playstation 4 zum zweiten Mal gekauft habe. Ich besitze Driveclub schon länger als Tim, der es damals vorbestellt hatte. Auch wenn mich Driveclub sehr an eine abgespeckte Version von GRID erinnert, so hat mir das Spiel doch recht viel Spaß gemacht. Weder online, noch in der Singleplayer-Tour, dafür aber in den Einzelfahrten.
Ich selbst habe etwa 20 Rennen aus der Kampagne absolviert, danach habe ich immer mal wieder meine Freunde spielen lassen. Einige hatten dabei so viel Spaß, dass sie das Spiel fast durchgespielt haben. Als ich dadurch die ganzen coolen Fahrzeuge zur Verfügung hatte, wurden einige Nächte zum Tag! Coole Strecken, coole Autos, nette Steuerung. Als ich dann auch noch den Drift-Modus entdeckt habe, der eigentlich völliger Mist ist, war es um mich geschehen: Ich fühlte mich an die alte Need for Speed: Underground erinnert und habe mit meinem Ferrari Driftrekorde gebrochen! Wenn man eine sonnige Strecke mit einem roten Ferrari fährt, fühlt sich das irgendwie nach Outrun an!
PLATZ 5: The Evil Within
Zum Kauf meiner Playstation 4 wollte ich mich nicht nur mit Driveclub zufrieden geben, also fiel meine Wahl auf The Evil Within. Wie sich herausstellte, war dies keine schlechte Wahl. Zwar war ich grafisch etwas enttäuscht, vor allem der ziemlich kleine Bildausschnitt hat mir Probleme bereitet. Ich hatte gedacht, dass die neue Konsolengeneration leistungsstark genug ist, um zumindest 900p ruckelfrei zu rendern. Ist sie wahrscheinlich auch, nur hat Tango Gameworks sich für einen Kompromiss entschieden. Nach etwas Eingewöhnung, kam ich mit dem Bildausschnitt allerdings klar.
Wie bei Driveclub habe ich mich an etwas erinnert gefühlt: Jedes Mal, wenn ich Gegner bekämpfte, fühlte ich mich an Resident Evil 4 erinnert. Dieses Gefühl wurde durch die ersten Kapitel im Dorf und durch die Fallen, die in den Spielabschnitten versteckt sind, noch bestärkt. Das war aber gar nicht schlimm! Es kam eher ein wohliges Gefühl auf, ich fühlte mich heimisch und konnte über die wirre Story hinwegsehen.
PLATZ 4: Hearthstone
Ich liebe Sammelkartenspiele. Ich liebe Magic: The Gathering und hatte lange Zeit eine große Pokémon-Kartensammlung. Magic hat den Sprung auf den PC und später auch auf die XBOX 360 geschafft und hat mich auch einige Zeit gepackt. Allerdings kam man sich bei dem Spiel stets irgendwie verarscht vor, da man mit jedem digitalen Magic-Teil nur Zugriff auf bestimmte Kartensets hatte und vor allem der neueste Release unglaublich viel Geld aus der Hosentasche locken möchte.
Hearthstone ist das erste digitale Kartenspiel mit Fokus auf Online-Multiplayer, das von vorne bis hinten funktioniert, rund und symphatisch ist und vor allem nichts kostet. Außer man kauft eben digitale Booster Packs, wenn es dem ungeduldigen Spieler zu lange dauert, Karten zu erhalten. Hearthstone ist ein die Blaupause für alle digitalen Kartenspiele. Auch wenn ich zuerst viele Parallelen zum Magic-Kartenspiel erkannt habe, macht Hearthstone doch einiges richtig und vielleicht sogar besser.
Nachdem Hearthstone veröffentlicht wurde, waren der Google Play Store und der iOS App-Store überrannt von digitalen Kartenspielen. Einige taugen sogar etwas, sorgen aber nicht für Langzeitmotivation und leider bildet sich bei keinem Kartenspiel eine ähnlich treue und energische Community wie bei Hearthstone.
PLATZ 3: South Park – The Stick of Truth
Als South Park: Der Stab der Weisheit anfang des Jahres veröffentlicht wurde, habe ich mich sofort mit einem Freund zusammengesetzt und einen Großteil des Spiels an einem Tag durchgezogen.
An sich fühlt sich das South Park Spiel wie ein interaktiver Film zur Serie an. Wäre da nicht das Kampf- und Levelsystem, dass mich echt überrascht hat. Das Spiel ist nicht nur gut aufgrund der Cutscenes, aufgrund des Humors und der verrückten Charaktere. Es ist tatsächlich ein gutes Rollenspiel! Es hat einige alte Mechaniken und einige neue RPG-Elemente, die einen runden Spielfluss gewährleisten. Was mich ein wenig gestört hat, waren die ganzen Diskussionen zur Zensur. Und natürlich die Zensur selbst.
Ich habe das Spiel auf dem PC gespielt und habe sehr schnell von Maus und Tastatur zum Controller gewechselt, da das Spiel tatsächlich um einiges besser mit einem Gamepad funktioniert. Ein ehrenvoller dritter Platz, so darf South Park immer wieder gern „verspielt“ werden.
PLATZ 2: Threes!
Ein mobiles Spiel mit simpler aber genialer Mechanik auf Platz 2? René, ist das dein Ernst?
Ja. Ist es. Threes! hat mich so lange an mein Smartphone gefesselt, hat mir so viel Freude bereitet und Wartezeit überbrückt, wie kein anderes mobiles Spiel zuvor. Threes! wurde unendlich oft kopiert, sodass es durch das größte Plagiat namens 2048 sogar aus dem Rampenlicht gedrängt wurde.
Für mich ist und bleibt es ein Spiel mit Dauermotivation, da ich es seit anfang des Jahres immernoch spiele und es eines der wenigen Spiele ist, dass seit Tag eins nicht deinstalliert wurde.
PLATZ 1: Trials Fusion
Herzlichen Glückwunsch, Redlynx und Ubisoft. Ihr habt es geschafft mit einem Nachfolger, der nicht viel anders macht als sein Vorgänger, auf Platz 1 meiner Game of the Year Liste zu landen. Wie kann ich das rechtfertigen?
Ich liebe Trendsport-Spiele. Ich liebe Spiele, in denen ich Highscores knacken kann bzw. krasser sein kann als meine Freunde oder Konkurrenten. Außerdem liebe ich Geschicklichkeitsspiele und reize sie gern bis an ihre Grenzen aus.
Trials Evolution hat mich damals schon gepackt, Trials Fusion ist im Prinzip exakt das gleiche Spiel. Allerdings gilt hier die Regel: Harder, Better, Faster, Stronger, die für mich super funktioniert. Höhere Sprünge, ein Tricksystem, verrücktere Strecken, ein besserer Charakterdesigner, coole DLCs und knackig schwer. Vor allem zum Ende hin.
Im Rückblick auf das Jahr ist Trials Fusion das Spiel auf der Playstation 4 (irgendwie verrückt), dass mich am längsten in mein Bett gedrückt hat und den Akku meines Controller mehrmals aufgebraucht hat. Außerdem gibt es so viele versteckte Strecken bzw. Levelabschnitte, weshalb man stets jedes Level noch einmal spielen möchte, um bloß nichts zu verpassen.