In dieser neuen Artikel-Reihe möchte ich mich, gemeinsam mit Euch zurückerinnern an ein Spiel, das mich auf die eine oder andere Weise tief bewegt und berührt hat.
The Legend of Zelda – Majoras Mask ist wohl das kontroverseste Zelda-Spiel aller Zeiten.
Majoras Mask ist das direkte Sequel zu The Legend of Zelda: Ocarina of Time. Nachdem man Ganondorf besiegt und Hyrule vor dem Untergang bewahrt hat, macht man sich, als junger Link in Termina, einem Nachbarland Hyrules, auf den Weg neue Abenteuer zu finden. Im Intro von Majoras Mask reitet der junge Mann, mit der grünen Mütze durch einen tiefen und düsteren Wald.
Ich kann mich noch heute genau daran erinnern, wie ich mich gefühlt habe, als ich die Nebelschwaden zwischen den Bäumen liegen sah. Das drückende Gefühl von einem kalten, ungemütlichen und bedrohendem Wald machte sich in den ersten Sekunden des Spiels in mir breit.
Auf der Suche nach seiner treuen Gefährtin „Navi“ reitet Link auf dem Rücken seines Pferdes „Epona“ über den moosigen Waldboden. Nach kurzer Zeit trifft man auf einen alten Bekannten: Das Horror Kid.
In Ocarina of Time hatte das Horror Kid noch einen leeren Gesichtsausdruck und war keineswegs ein dämonisch-böser Zeitgefährte. Mit der Maske von Majora auf dem Gesicht, über die Link schon kurz darauf mehr erfahren wird, schwebt das Horror Kid durch den Wald um Unruhe zu stiften.
Zu Beginn des Spiels wird das Horror Kid von zwei Feen-Schwestern begleitet: Taya und Tael. Vom gruseligen Aussehen der Maske – und weil Epona sich aufbäumt – ist Link zu Tode erschreckt und wird vom Horror Kid um seine Okarina erleichtert.
Nachdem Link den Dieb verfolgt hat, bekommt er sofort die Macht der Maske von Majora zu spüren und wird in ein Deku–Kind verwandelt. Das Horror Kid macht sich auf Eponas Rücken aus dem Staub und lässt den verwandelten Link und eine der beiden Feen-Schwestern – Taya – zurück. Gemeinsam machen die beiden sich auf die Reise durch ein Untergrund-Labyrinth in Richtung der Hauptstadt Terminas, der Unruhstadt.
In der Unruhstadt angekommen, lernt man den Maskenhändler, eine wichtige Spielfigur in Majoras Mask, kennen. Man erfährt, dass das Horror Kid, mit Majoras Maske eine gefährliche Waffe gestohlen hat. Das Horror Kid würde den Mond versuchen auf die Erde stürzen zu lassen – in drei Tagen wäre es soweit – die Welt würde untergehen.
Die verrückte Panik in den Augen des Mondes, der teuflische Ausdruck seines Mundes und das sichtbare und bedrohliche Damocles-Schwert, verkörpert vom Mond machte das Spiel für mich unfassbar anstrengend.
Nicht nur tickte ständig die Zeit, der Mond kam auch mit jedem Tag-, Nachtwechsel näher und näher.
Auch wenn das Spiel an jeder Stelle versuchte zu vermitteln, dass der Mond nicht freiwillig auf die Erde stürzen wolle, hatte ich irgendwie Angst vor ihm. Irgendeiner meiner Freunde hatte das Spiel natürlich schon am ersten Tag durchgespielt (AM AAAARSCH!) und verbreitete das Gerücht der Mond wäre Links Vater.
Innerhalb von drei Tagen/Nächten würde der Mond unaufhaltsam auf die Erde stürzen, es sei denn Link schaffe es mit einer magischen Okarina die Zeit zurückzudrehen. So muss man es schnell schaffen seine Okarina vom Horror Kid zurück zu erobern und damit die Zeit zurückzudrehen und wieder zu einem Menschen zu werden. Im weiteren Verlauf des Spiels wird Link sowohl ein Gorone, als auch ein Zora und muss sich in den jeweiligen Elementen der Völker gegen passende Endgegner behaupten.
Der finale Showdown des Spiels stellt Link gegen das Horror Kid auf dem Unruhturm und auf dem Mond.
Der permanente Zeitdruck und die schwebende Bedrohung durch den Mond stellt für viele Spieler eine nicht zu nehmende Hürde dar. Auch für mich war der Zeitdruck und die düstere Stimmung des Spiels zu unangenehm um mich darauf einlassen zu können. Viele Jahre habe ich Zelda: Majoras Mask verflucht und den Titel als den schlechtesten Titel der Reihe bezeichnet.
Das einzige, was aus der Zeit bei mir hängen geblieben ist, ist die düstere Bedrohung des Waldes, der böse Blick des Mondes und die fies grinsende Maske des Horror Kids.
Nachdem mir ein Freund viele Monate in den Ohren gelegen hat, habe ich mich erneut nach Termina bewegt und das Spiel, mit einem reiferen Auge Lieben gelernt. Der Zeitdruck und die düstere Stimmung bieten einen komplett neuen Blick auf die Zelda Reihe. Es geht nicht um Hyrule, die Prinzessin, Ganondorf oder das Triforce – es geht um eine andere Besetzung. Es geht um die Idee, dass Link seine Gestalt wandeln kann und sich nicht auf sein Bekanntes Rezept verlässt – der Held der Zeit muss das erste mal die Zeit nutzen, die er hat!
Zelda – Majoras Mask ist nicht das erste Zelda Spiel, dass ich gespielt habe und es hatte nicht den besten Start, aber ich denke, dass es mein liebster Zelda Teil ist. Es ist definitiv der einzige Teil der Spielereihe, der sich traut vom langweiligen und antiquierten Spiel-Rezept abzuweichen.
Ich möchte mich beim Zeldapendium bedanken, für die unglaublich detailreiche Arbeit. Eine wichtige Seite, in der Archivierung sämtlicher Zelda Informationen!
Majoras Maske, Goronen Link, Screenshots, Deku, Horror Kid, Logo