HATE: Das Fähnchen im Wind

Jeder Mensch braucht ein Ventil… Denn in unserer bösartigen, medienüberfluteten Scheißwelt gibt es so verdammt viel worüber man sich aufregen muss. Was die letzten Tage noch die Sixt-Kampagne von Jung Von Matt war, die das ernstzunehmende Schicksal von Gustl Mollath in einen billigen Werbe-Gag verpackte (Ich bekomme hier gleich Nasenbluten vor lauter Hass, weil ich daran schon wieder denken muss) ist heute die Xbox One.

Na klar, wir haben sie eigentlich schon genug geflamed. Die arme Xbox One, die doch mittlerweile durch zahlreiche Änderungen im Konsolenrennen ganz dicht ins Siegerfeld aufgeschlossen hat und Kopf an Kopf mit Sonys PS4 die nächsten Kurven nimmt – ABER GENAU DAS IST MEIN VERDAMMTES PROBLEM.

An dieser Stelle sollte ich allerdings nochmal anmerken, dass dieser Artikel ohne das Wissen der anderen geschrieben, veröffentlicht und verbreitet wird. Es ist meine Meinung. Meine persönliche Meinung. Tims Meinung. Nicht die von Kon, nicht die von René, nicht Domes, nicht die von Claus, nicht die von Daniel, Henner oder SONSTWEM! MEINE! FUCK IT!

Zur gesamten Geschichte.

Die Playstation wurde in ihrem Event vorgestellt. Tolle Konsole, Next-Gen-Bla-Bla. Dann kam das TV-Event von Microsoft. Ja, hier war die Zielgruppe nicht die Gaming-Industrie, so war es auch nie gedacht, ABER – es war die erste Produktpräsentation eines Gerätes von dem man ZU DIESEM ZEITPUNKT NOCH DACHTE, es handele sich primär um eine Spielekonsole. Gut. Reciever, TV Gedudel. I GOT IT.

Dann die E3. Microsoft präsentiert Spiele, die Konsole kommt fett. Geiles Teil, hammermäßige Bilder, aber auch einiges an Kritikpunkten. DRM, Always-On, Kinect festgelötet, 499€.
Die Playstation 4 dagegen 399€, kein DRM, kein Always-On, keine untrennbare Kamera. (Ja, ich weiß – arg einseitige Berichterstattung, aber ich versuche hier meinen Punkt klarzumachen!)

Der Sturm der Entrüstung ist groß. Die Community erklärt Sony zum Sieger der E3. Alles richtig gemacht – Schade Microsoft. Im Anschluss darauf nehmen einige bemerkenswerte Ereignisse ihren Lauf.
Don Mattrick (zu diesem Zeitpunkt noch Head of Entertainment Bla bei Microsoft und sozusagen Mann mit Hut auf beim Thema Xbox One – heute bei Zynga) antwortet auf die Frage, was denn Kunden tun sollen, die keine Internetverbindung haben und somit das Always On Kriterium nicht erfüllen: „Für diese Leute haben wir ein Produkt. Es nennt sich Xbox 360“

POW! Das ging Mitten ins Gesicht. Man mochte meinen, der gute Don hätte den selben PR-Berater wie der Chef von Abercrombie & Fitch der in einem Interview sagte, dass fette und hässliche Leute seine Kleidung nicht tragen sollten (http://www.businessinsider.com/abercrombie-wants-thin-customers-2013-5).

Danach begannen die Runden des Zurückruderns. Zuerst wurden DRM und Always-On hinfällig. Der Gegenwind der Community war zu stark für die armen Microsoft-Dudes. Einfach abgeschafft. Die potenziellen Kunden atmen auf. Doch der Gedanke der Zurückbleibt ist doch: „Wie kriegt ihr das in der Zeit denn dann geregelt, wenn ihr euch nun ein ganz Neues Konzept zum Thema Kopierschutz überlegen müsst?“ Dazu kommen wir gleich.

Vorgestern kam dann die News: „Die Kinect-Kamera muss nicht immer mit dem System verbunden sein“ – Achso. Jetzt doch nicht? Warum denn nicht?

– An dieser Stelle hätte man von den PR-Leuten immerhin einen halbseidenen „Naja, hier wegen NSA und so, damit ihr euch nicht so viele Sorgen machen müsst“-Move erwartet, aber Neeeeein –

Einfach nur so nicht. Jetzt warten wir doch aber darauf, dass ein Bundle für 399€ ohne Kinect-Kamera auch auf den Markt kommt. Sie haben zwar gesagt, dass sowas nicht passiert – aber sie haben ja auch so viel anderes gesagt.
Und wieder macht Microsoft einen großen Fehler, denn die Spaltung ihrer Kundschaft in die zwei Lager: Kinect-Nutzer und Nicht-Kinect-Nutzer hätte so schön enden können.
Aber auch hier stellt sich Microsoft mit dem Wind. Ein fataler Fehler, denn ein altes Sprichwort sagt schließlich:

„Wer die Zukunft als Gegenwind empfindet,

geht in die falsche Richtung.“

Mein letzter Punkt führt zurück zu Always On und DRM. Denn heute verkündete Microsoft ohne Scham: Statt der 21 Länder, in denen die Xbox One im November starten sollte, schaffen sie nur 13 davon. Deutschland ist zwar dabei, einige andere fallen allerdings raus. Diese Länder müssen sich entweder um den Import kümmern oder bis „So früh wie möglich in 2014“ warten. Da fängt dann nämlich das Problem an. Wenn man sein Konzept nicht konsequent durchzieht und sich von jedem Pups aus der Fassung bringen lässt, kann man seinen Zeitplan nicht einhalten. Ohne DRM und Always On also ein neuer Kopierschutz von Nöten und PENG. Hier beginnen die Probleme mit der Fertigstellung. Also werden einfach mal 8 Länder vom Launch ausgeschlossen, weil man ja plötzlich noch so viel zu tun hat. WER SICH VORHER ÜBERLEGT WAS ER WILL, DER KANN AUCH GENÜGEND ZEIT EINPLANEN. Fucker.