Monster Hunter 3 Ultimate – Sperriger Name, geiles Spiel

Monster Hunter Titel

 

Die gesamte Pixelburg-Redaktion ist momentan in den Fängen Columbias und erkundet in luftigen Höhen Dimensions-Risse. Die gesamte Redaktion? Nein. Ein einsamer Schreiber hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erdbeben im Dorf Moga zu untersuchen! Willkommen bei Monster Hunter 3 Ultimate.

Ein Freund hatte mich gefragt, ob ich denn schon Monster Hunter für den 3DS gezockt hätte. Die Demo hatte ich angespielt, war aber nicht wirklich angefixt. Als er sich dann an der Probeversion probierte, stand sein Entschluss fest, er kaufte sich auch eine Konsole mitsamt dem Spiel. Einzige Bedingung: Ich sollte mir das Spiel auch kaufen. Da ich sowieso neues Futter brauchte, war ich damit einverstanden.

Die Story ist eigentlich kaum der Rede wert. Ihr kaum als professioneller Monster-Jäger in das Dorf Moga, dass von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde. Der Schuldige dafür ist allen Anschein nach ein Lagiacrus, ein riesiges Meerungeheuer. Doch ihr seid noch viel zu schwach, um euch diesen Leviathan zu stellen. Also müsst ihr Quests erledigen, um der Jägergilde zu beweisen, dass ihr diese Aufgabe meistern könnt. Und damit beginnt eine ewige Spirale

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Am Anfang steht die Vorbereitung. Im Dorf gibt es verschiedene Möglichkeiten, an Items zu kommen. Entweder kauft man sich welche beim örtlichen Händler, lässt Pflanzen anbauen und Käfer züchten, oder man kombiniert sich einfach aus den bereits vorhandenen Items neue, stärkere Objekte. Die Entscheidung, was man alles mitnimmt, muss weise gefällt werden, denn das Inventar ist begrenzt. Die Quests selbst sind meistens Jagdquests, erlege einen Groß Baggi, fange eine Rathian. Gelegentlich gibt es auch Sammel-Aufgaben, á la bringe 10 Eisenerze ins Basislager, doch das ist eher die Ausnahme. Dadurch werden fast alle Aufgaben so fetten Bosskämpfen. Doch dazu später mehr. Wenn ihr alles erledigt habt landet ihr wieder im Dorf Moga. Aus den auf der Quest gesammelten Materialien, wie zum Beispiel die Haut der erlegten Bestien, lassen sich neue Waffen und Rüstungen bauen oder auch verbessern. Damit geht dann alles wieder von vorne los. Vorbereitung, Ausführung, im Idealfall neue Ausrüstung herstellen.3DS_MonsterHunter3Ultimate_07_mediaplayer_large

Die wahren Stars des Spiels sind jedoch die Monster. Die ersten größeren Gegner jagen einem wenig Angst ein. Doch wenn man sich dann urplötzlich einem riesigen Barroth gegenüber steht, geht einem doch schon so ein wenig der Stift. Von den Kämpfen her erinnert mich das Spiel stark an Demons und Dark Souls, zwei meiner absoluten Lieblingsspiele dieser Konsolengeneration. Es ist wichtig, den Gegner kennenzulernen. Welche Attacken beherrscht das Monster, welche Bewegungen weisen darauf hin? Welche Teile an seinem Körper kann ich mit meiner Waffe durchdringen, wo prallt sie einfach ab? Das beste Beispiel dafür ist der Gigginox. Als ich ihn das erste Mal traf, wusste ich nichts über das Monster. Naiv wie ich war, rannte ich erst Mal drauflos. Doch meine Waffe prallte am Kopf immer nur ab, und bereits nach 2 Attacken war ich vergiftet. Nach kurzer Zeit waren alle meine Gegengifte und Heiltränke aufgebraucht und ich habe die Hucke voll bekommen. Beim nächsten Mal kannte ich allerdings die Bewegungen meines Gegners. Dementsprechend war es deutlich leichter, mich dem Gigginox zu stellen und ihn nach nur 15 Minuten umzulegen

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Unterstützt wird diese Vorgehensweise auch durch die Steuerung. Wer mit einem schweren Hammer einfach auf einen flinken Lagombi rennt, wird sich ganz schön umgucken müssen. Man muss sogar den Zeitpunkt, zu dem man einen Heiltrank einnimmt, sehr bewusst wählen, da es einiges an Zeit beansprucht. Für den eigenen Erfolg muss gearbeitet werden.

Natürlich sollte man sich auch darüber im klaren sein, welche Art Waffe am besten zu einen passt. Möchte ich hart austeilen, nehme ich ein fettes Großschwert. Will ich lieber meinen Gegner mit schnellen Kombo-Attacken bearbeiten, greife ich zu den neuen Doppelklingen. Oder bin ich eher der Fernkämpfer? Dafür bieten sich die beiden Armbrustvarianten an. Insgesamt gibt es zwölf verschiedene Waffenarten, die sich allesamt unterschiedlich spielen. Es ist also ratsam, sich von Beginn an eher auf eine Gattung festzulegen, als erst alles auszuprobieren. Ich für meinen Teil habe mich auf das Langschwert spezialisiert. Hohe Reichweite, moderater Schaden und annehmbare Geschwindigkeit.

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Wem es alleine zu langweilig wird, kann zusammen mit bis zu drei Freunden auf die Jagd gehen. Die Verbindung zwischen den verschiedenen 3DS-Systemen verläuft erfreulich unkompliziert, nach kurzer Zeit seid ihr schon zu zweit in einem separaten Hafen unterwegs und versucht, euren Jägerrang zu verbessern. Hier entfaltet das Spiel dann letzten Endes sein volles Potential. Es macht einfach unendlich viel Spaß, sich mit den Freunden abzusprechen, wie man ein Monster platt machen kann, oder sich anbrüllt, weil man aus Versehen schon wieder vom eigenen Mitspieler getroffen wurde. Wenn einer eurer Kumpels eine WiiU hat, kann dieser sich auch in eurer Spiel einklinken. Oder aber er überträgt seinen Spielstand von der Heimkonsole auf den 3DS, um sich unterwegs den Gegnerhorden zu stellen.

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Kritikpunkte habe ich relativ wenige. Mir ist die Schrift in den Textboxen manchmal zu klein und unleserlich. Die Kamerasteuerung ist ohne CirclePad Pro enorm gewöhnungsbedürftig, geht aber nach etwas Einarbeitungszeit ganz gut von der Hand. Und auch wenn ich Herausforderungen in Spielen gerne habe, wäre ein kleines Tutorial, in dem mir ein paar Möglichkeiten erklärt werden, doch ganz nett gewesen. Mag sein, dass die Dorfbewohner mir davon ein wenig erzählt haben, ich war allerdings so desinteressiert an dem Gesagten, dass ich nach kurzer Zeit einfach alle Dialoge übersprungen habe.

Das ist alles meckern auf hohem Niveau. Capcom hat es geschafft, ein überaus forderndes, dabei aber immer faires Spiel abzuliefern, dass mit seinen großartig designten Monstern und der Jagd nach neuer Ausrüstung immer zu motivieren weiß. Bereits 44 Stunden habe ich mit dem Spiel verbracht, die Hälfte davon im Multiplayer. Dabei habe ich noch nicht einmal die Hälfte der Monster oder der Waffen und Rüstungen gesehen. Und es wird weitergehen, die nächste Monsterjagd mit meinem Kumpel ist geplant. Colombia wird wohl noch auf mich warten müssen.

Matze

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