Angespielt: Fire Emblem Awakening

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An neuem Futter für den 3DS mangelt es momentan bei weitem nicht: Innerhalb kürzester Zeit erschienen mit Castlevania: Lords of Shadow – Mirror of Fate, Monster 3 Ultimate und Luigis Mansion 2 drei absolute Top-Titel für die mobile Nintendo-Konsole (Bei der Gelegenheit: Was macht die PS Vita eigentlich so?). Da kommt meine Geldbörse nicht hinterher! Und zu allem Überfluss steht schon der nächste große Titel in den Startlöchern: Ich habe mir mal die Demo zu Fire Emblem Awakening angeguckt und wage die Prognose: Das Spiel wird – zumindest bei Fans des Genres – ein Hit!

Ein geschlagenes Jahr hat es gedauert, bis der neuste Teil des Begründers des Strategie-Rollenspiels von Japan über Amerika nach Europa kommen konnte. In den USA konnte der Titel einen Rekord für die Reihe aufstellen: Im ersten Monat ging das Spiel insgesamt 180.000 mal über die Ladentheke, 63.000 mal wurde es aus dem eShop heruntergeladen. Zum Vergleich: Der Vorgänger „Shadow Dragon“ verkaufte sich seit seiner Veröffentlichung vor vier Jahren 250.000 mal. Die Demo-Version kann man sich bereits herunterladen, um zu schauen, ob das Spielsystem einem gefällt.

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Denn ein Strategie-Rollenspiel ist schon eine etwas merkwürdige Kombi: In Runden-basierten Schlachten kämpfen die Truppen des Spielers und der KI gegeneinander. Während des Kampfes sammeln die Mitstreiter des Spielers Erfahrungspunkte, mit denen sie im Level aufsteigen können. Doch einfach drauf loskloppen wird selten vom Erfolg gekrönt. Denn es gibt viel zu beachten: Steht der Gegner auf höheren Terrain, haben Nahkampfeinheiten keine Chance, diese zu verletzten. Ist es klüger, den Gegner aus der Entfernung mit Zaubern zu schwächen, oder kann ich ihm mit meiner Nahkampfwaffe den Garaus machen, ohne dass eine gegnerische Einheit mich im nächsten Zug tötet? Diese Komplexität wurde bei Fire Emblem immer noch durch ein zusätzliches Feature erhöht: Wenn im Kampf eine Einheit getötet wurde, bleibt sie tot. Für immer, auch nach dem Kampf.

Am Anfang der Demo steht die Auswahl des Schwierigkeitsgrades. Doch neben den drei üblichen Schwierigkeiten Normal, Schwer und Sehr Schwer habt ihr noch die Möglichkeit, eben diese „Für-immer-tot-Funktion“ auszuschalten. Anfänger sollten also den „Newcomer“, die Profis eher den „Classic“-Modus wählen. Danach darf man sich einen eigenen Charakter erstellen. In der Demo lässt sich das Aussehen noch nicht bearbeiten, wohl aber seine Stärken und Schwächen. Hat der Held einen starken Angriff, bewegt sich aber wie eine lahme Ente? Oder ist er der geborene Zauberer, fällt dafür aber nach zwei Schlägen tot um? Die Wahl liegt bei euch, ein individuelles Spielerlebnis ist auf jeden Fall gegeben.

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Wenn man dann mit dem Vorgeplänkel fertig ist, geht es los: Ihr erwacht auf einer Wiese, über euch beugen sich zwei Gestalten. Ich bin fasziniert: Ist das die InGame-Grafik? Bitte lass es sie sein, bitte lass es sie sein! Aber kurze Zeit später Ernüchterung: Es handelte sich hierbei um eine Cut-Scene (Englisch vertont, deutsche Untertitel). Aber die Grafik sieht schon mal schick aus, der 3D-Effekt ist nett, drängt sich aber nicht auf. Einiges Manko: Die Füße der Figuren scheinen auf magische Weise im Boden verschwunden zu sein. Hoffentlich wird das noch behoben.

Der darauffolgende Dialog läuft in Textboxen ab, synchronisiert sind lediglich ein paar Ausrufe wie „Hey!“ oder „Hmpf“. Ihr seid ein Unbekannter, der sich an nichts erinnern kann, außer an den Namen des Mannes, der euch aufgeweckt hat: Chrom. Begleitet wird er von seiner Schwester Lissa und dem Ritter Frederick. Nach einem kurzen Gespräch sieht die Gruppe Rauch am Himmel: Das nahe gelegene Dorf wird von Banditen angegriffen! Natürlich kann unsere Heldentruppe da nicht tatenlos zu sehen.

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Der erste Kampf dient natürlich als Tutorial. Während auf dem oberen Bildschirm in eine Optik gewechselt wird, die stark an die gute alte SNES-Zeit erinnert, ploppen auf dem Touchscreen immer wieder kleinere Erklärungen auf. Das ist leider arg viel und unübersichtlich geraten, aber nach kurzer Zeit braucht ihr die Infos nicht mehr. Das Spiel steuert sich nämlich sehr intuitiv. Ihr zieht eure Mitstreiter immer einzeln. Auf der Kampf-Karte gibt es leuchtende Stellen, die euren Umgang mit eurer Waffe verbessern, oder auch kleinere Schätze enthalten. Chrom ist ein flinker Kämpfer, der mit seinem Falchion schnell zusticht. Lissa übernimmt die Aufgabe der Heilerin, kann dementsprechend auch nicht angreifen. Frederick ist ein lanzenschwingender Reiter in dicker Rüstung und eurer erstellter Charakter besitzt ein Schwert und einen Donnerzauber.

In den Kämpfen wechselt das Spiel die Perspektive und zeigt den Schlagabtausch in einer hübsch anzusehenden Videosequenz. Wenn zwei Einheiten nebeneinander stehen, können sie sich gegenseitige Boni geben. Welche das sind, konnte ich durch das Spielen noch nicht herausfinden, bei mir wurde immer die Genauigkeit erhöht. Es soll aber auch möglich sein, durch einen zweiten Charakter einen Angriff abzublocken. Wenn sich die Kämpfer auf diese Weise unterstützen, erscheint über ihren Köpfen ein Herz-Symbol. Das lässt darauf schließen, dass dadurch die Beziehungen unter den Charakteren verbessert werden.

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Der erste Kampf ist flugs gewonnen, und sofort geht es in die nächste Zwischensequenz: In einem Wald wird die Heldentruppe von Untoten angegriffen, die aus einem riesigen Auge, das im Himmel aufgetaucht ist (Japaner…), kommen. Ein maskierter Unbekannter, der auch aus diesem anscheinenden Dimensionsportal kommt, eilt euch zur Hilfe. Ohne die Maske sieht er Chrom erstaunlich ähnlich: Gleiche Größe, gleiche Statur, gleiche Haarfarbe, sogar das gleiche, angeblich einzigartige, Schwert. Ein Schelm, der da an Zeitreise-Geschichten denkt.

Im Kampf gegen die Untoten stehen euch zwei neue Einheiten zur Verfügung. Die Ritterin Sully ist wieder eine berittene Lanzenträgerin, sie wird allerdings von dem Bogenschützen und anscheinend notorischen Frauenhelden Virion verfolgt. Es werden noch 2-3 Sachen vorgestellt, wie zum Beispiel die Festungen, aber auch der zweite Kampf stellt kein Problem da.

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Und schon ist die Demo vorbei. Ich hatte es mir beinahe schon gedacht, dass sie an diesem Punkt endet, aber insgeheim gehofft, dass  sie noch weitergeht. Bisher konnte ich dem Genre nichts abgewinnen, Spiele wie Final Fantasy: Tactics oder Advance Wars haben mich nie gekickt. Aber bei Fire Emblem Awakening bin ich gewollt, mich darauf einzulassen. Die Demo scheint nur an der Oberfläche des Spiels zu kratzen, ähnlich wie es bei Ni No Kuni war.

Durch die verschiedenen Einstellungen werde ich selbst bestimmen können, wie mein Spielerlebnis aussieht und die vielen unterschiedlichen Charaktere geben genug Motivation, das Spiel mehr als ein Mal durch zu zocken. Für mich ist Fire Emblem Awakening daher ganz klar ein Favorit auf mein 3DS-Spiel des Jahres. Am 19. April wird das Spiel offiziell in den deutschen Läden erhältlich sein. Wer sich immer noch unschlüssig ist, sollte wirklich einen Blick in die Demo werfen. Es lohnt sich.

 

Matze

 

 

Wer wissen möchte, wo die hübschen Bilder her sind, solle hier rauf klicken.