
Arrr! Endlich wird es mal wieder piratig. Wenn es um Settings geht, die noch wenig ausgelutscht sind, wird oft der Wilde Westen oder das seeräuberische 17. Jahrhundert aufgeführt. Mit Red Dead Redemption ist die aktuelle Konsolengeneration bezüglich Cowboy-Protagonisten schon sehr gut bedient. Auch Risen 2 hat den Jack-Sparrow-Anhängern Freude bereitet. Doch jetzt wird es nocheinmal etwas dreckiger: Raven’s Cry, entwickelt von Octane Games aus Finnland, möchte den Spielern ein weitläufiges Abenteuer samt schmuddeligem Antihelden bieten. Ob ihnen das gelingt, wird sich noch zeigen.
Der besagte Antiheld trägt den Namen Christoph Raven. Damit man ihn als einen echten Piraten identifizieren kann, hat er sogar einen Haken als linke Hand! Die wurde ihm nämlich von dem Mörder seiner Eltern als Kind abgeschlagen. Hier fange ich das erste Mal zu lächeln an: Wie Captain Hook mit dem Haken rumrennen und Feinden Narben ins Fleisch ritzen? Coole Rätsel bewältigen, indem man Höhlengravierungen mit der Hakenspitze nachzeichnen muss? Wahrscheinlich schon viel zu komplex und weit gedacht. Ravens Ziel ist es, seinen Mörder zu finden und Rache zu nehmen. Dabei erkundet er viele verschiedenen Gebiete wie zum Beispiel einen Freibeuter Hafen, aztekische Stätten, einen Dschungel oder das viktorianische London. Allerdings soll es sich nicht um ein Open-World-Game handeln (Sonst wäre es RDR nur mit Piraten, oder nicht?). Damit die Städte trotzdem belebt wirken, kommen euch ab und zu betrunkene Piratenkollegen entgegen, die euch vor die Füße kotzen oder es bieten (wie so oft) Prostituierte ihren Körper an.
Soweit hört sich doch nichts wirklich verkehrt an. Doch wie sieht es mit dem Kampfsystem aus? Wird sich Raven wie ein Batman von Gegner zu Gegner kicken? Oder wirklich seinen Haken für tiefe Fleischwunden verwenden? Oft wird hier auf Assassins Creed hingewiesen, welches ein schönes Kampfsystem vorgemacht hat (lässt man den ersten Teil mal außen vor). Bedenkt man dabei, dass Raven aufgrund seines Handicaps nur begrenzt Waffen tragen kann, so wird das Spiel nicht so schusswechsellastig wie ein Red Dead Redemption. Somit ist ein meuchelnder Pirat recht wahrscheinlich.
Ähnlich wie in Dishonored hat Raven eine ganz bestimmte Bindung zu einem Tier: Könnt ihr in Dishonored Ratten beschwören, schafft es Raven einen Raben loszuschicken, der ihm den Weg zum nächsten Ziel weist (Für mehr soll der nicht gut sein?). Allerdings kann man durch dunkle Künste und Voodoo auch einen Rabenschwarm herbeibeschwören, sich unsichtbar machen oder einen Feuerpfeilregen hervorrufen.
Ist man in der Stadt zum Handeln unterwegs, kann man sich einen bösen Ruf verschaffen. Das bedeutet ihr habt beim Handeln verschiedene Verhaltensmöglichkeiten: Seid ihr eher kooperativ oder droht ihr einem Händler mit Gewalt?
Grafisch wirkt das ganze leider etwas unpoliert. Doch wie so oft geht der meiste Spielspaß eben vom Gameplay aus, weshalb man sich nicht abschrecken lassen sollte.
Welche Videospiel-Settings wurden Eurer Meinung nach viel zu wenig beachtet? Wärt ihr lieber ein Pirat oder doch eher ein Cowboy? Wie viele Antihelden kann die Gaming-Welt noch gebrauchen? Meinungen in die Kommentare!